Für eine Handvoll Zeilengeld – Mein Jahr in 12 Artikeln (2017 Edit)

So eine Auflistungen der eigenen Artikel, das besitzt ja schnell eine „höher, schneller, weiter“-Anmutung. Man wird sein eigener Christian Lindner und spinnt für sich und den Leser ein Narrativ, das sichtbar machen soll, wie es immer aufwärts für einen geht. Pfff. JAOK, klar, bin ich stolz, was ich dieses Jahr wieder geliefert habe, aber diesen angeberische Show off ertrage ich bei anderen ja auch immer nicht. Daher beginne ich einfach mal mit keiner Erfolgsgeschichte. Von einem Online-Magazin erhielt ich Anfang des Jahres die Zusage, etwas über den TV-Dschungel von RTL zu schreiben. Neben Deutschpunk eines meiner liebsten Themen, eh klar. Ich organisierte mir ein Date mit einem systemischen Therapeuten und ließ mir von ihm nicht nur alle Figuren entlarven sondern auch all die typischen Konflikte skizzieren, die in Gruppenkonstellationen stets irgendwann aufbrechen. Bei der Artikelabgabe war der Redakteur krank, die Vorgesetzte wollte das Ergebnis so dann aber nicht mehr nehmen. Es geht bei Texten dieser Art (leider) nie um viel Geld, das wäre also egal gewesen, die Frustration ist eher das Ding, was in solchen Fällen fertig macht. Dazu die aufreibende Frage: Was für ein inkompetenter Lappen sitzt da auf der anderen Seite – oder liegt es doch an mir?
Umso erleichternder ist es dann, wenn sich jemand findet, der Bock auf deinen Text hat und ihm zeitnah Abdruck schenkt. So geschah es hier und der Beitrag thronte tausendschön auf musikexpress.de. Wer einem zugesagte Artikel absägt, das wird nicht vergessen – aber eben genauso, wer einem unter die Arme greift.