Die geheime Party, von der alle wissen – Fusion 2015 in Bildern
Sehnsuchtsort Festival. Einige wenige Tage Teil sein einer echten Parallelgesellschaft mit eigenen Regeln, auf der Suche nach Befreiung – und dazu läuft permanent Musik. Doch die subversive Kraft von Festivals ist weitläufig zernagt von Event-Kultur-Terror und der allgegenwärtigen Sponsoren’n’Branding-Scheiße. No Logo? Kann man sich bei Festivals nun wirklich abschminken. Es sei denn, man besucht die Fusion. Das Schlachtschiff im Tarnkappenmodus. Ohne Werbung für sich zu betreiben und ohne den Willen zur Selbstdarstellung wird die Fusion von den Medien weitestgehend in Ruhe gelassen, quasi ignoriert. Aber nicht mit Kaput. Denn eigentlich ist es längst nicht mehr so, dass auf der Fusion ein Verbot zu fotografieren herrschen würde (nur möge man nicht kenntlich andere Besucher ablichten). Diese Möglichkeit wollen wir nicht ungenutzt lassen. Und Stephie Stoffel hat uns zwei Hand voll ihrer Bilder des letzten Wochenendes überlassen.

Einfach schon mal mit Paint in das Foto reinschreiben? Why not? Freut sich der Leser und denkt vielleicht: “Eine schöne Idee”

Ausblick auf die Triebwerk-Bühne. Um mir diesen erhöhten Posten zu erschließen, musste ich einen der Hangharhügel erklimmen. Fürchte, der Abstieg geht um einiges schneller, weil ich vor Erschöpfung die Treppe runterfalle.

Dieses zerschlissene Geisterschloss ist die Triebwerk-Bühne. Stylemäßig weit vorn. Und wer sich fragt, warum das sonst noch irgendwie ganz anders aussieht als überall: Die Banner von Converse, Red Bull, T-Mobile etc. fehlen. Es gibt sie hier nicht. Nirgendwo.

Eine eigene Gesellschaft mit eigener Moral. Durch die Wege dieses Utopias zirkulieren immer wieder seltsame Paraden. Hier ein Anglerfisch mit Rädern unten dran.

Vergesst den Kneipen DJ, er ist nichts gegen Duschplatz-Plattendreher. Sein exzentrischer Musikgeschmack zerdehnt das Schlangenstehen an einer der Warmwasserdusche gefühlt noch mal um weitere Stunden.

Fusion – das Festival für Techno-Ottos und Rave-Raketen. Dieses Vorurteil wird langsam überwunden. Ein exemplarisches Bild von Steakknife möge diesen Prozess weiter beschleunigen. Verschwitzte Show. Der immer wieder aufkommende Regen erweist sich als Segen.

Ton Steine Scherben… Die Fusion kann ja viel, aber Tote erwecken? Doch schließt man die Augen, meint man hier wirklich Rio Reiser zu hören. Spooky, Massenhypnose? Egal: Faszinierend!

Na, wer traut sich in die Gabber-Telefonzelle?

So sieht’s mal aus.