Gefängnis Tourismus in Abashiri
Mit seinem 1965 gedrehten Film “Abashiri Prison” (auch bekannt unter dem japanischen Originaltitel “網走番外地” / “Abashiri Bangaichi” oder als “Ein Mann aus dem Abashiri-Gefängnis”) startete Regisseur Teruo Ishii 1965 eine umfangreiche Serie von Gefängnisfilmen. Es war der Beginn dessen, was heute als das Jahrzehnt des Yakuza-Films bekannt ist; der Film etablierte zudemh Ken Takakura (高倉 健, Takakura Ken) endgültig als einen der bedeutendsten Stars des japanischen Kinos, dessen Ruhm bis heute in voller Blüte steht, auch wenn er 2014 verstorben ist.
Aber wer hätte gedacht, dass der Film über (und im echten Gefängnis von Abashiri gedreht wurde (eine Stadt, die den Ruf hat, der kälteste Ort Japans zu sein – man kann sich also vorstellen, wie das Gefängnisleben dort war). Und das ist nur der Anfang – denn Abashiri hatte aktuell nicht nur ein neues Gefängnis, sondern mit dem Abashiri-Gefängnismuseum, das 1965 eröffnet wurde und 25 historische Gebäude des ursprünglichen Gefängnisses aus dem späten 19. Jahrhundert zeigt, auch noch eine Doku-Filiale.
Warum also nicht vorbeischlendern und die Vergangenheit und Gegenwart des japanischen Justizsystems inspizieren. Spoiler: Es ging wie so oft vor allem darum, billige Arbeitskräfte zu haben, die harte Arbeit wie Straßen- und Gleisbau verrichten… aber man bekommt auch Einblicke in die Produktion von Sojasauce und Miso, da die Gefängnisse diese Produkte selbst herstellten, um sich selbst zu versorgen.
Beginnen wir mit einem Spaziergang um das derzeitige Abashiri-Gefängnis herum:
Und nun eine kleine Zeitreise durch das Tor des Abashiri-Gefängnismuseums in die Zeit, als das Gefängnis höchstwahrscheinlich der letzte Ort war, den ein Inhaftierter zu sehen bekam – es sei denn, man hatte einen guten Fluchtplan in petto: