Eine Halbzeitbilanz in 12 Akten – Konzept & Realisierung: Lars Fleischmann

„365 Tage kaput“ – Halbzeitbilanz

Statt einer langen Einführung zu dem Projekt “365 Tage kaput”, das die Instagram-Followerschaft von kaput täglich bei Laune hält oder in merkwürdige Tiefsinnigkeit abgleiten lässt, erläutert Lars Fleischmann in seiner Rolle als Autor und Konzepter dieses Tagebuchs kurz die Rahmenbedingungen – bevor es im Anschluss zwölf Highlights aus 365/2 Tagen gibt. 

“Selbst für jemanden, der vergleichsweise viel Text produziert, ist diese tägliche Arbeit extrem kräftezehrend. Aber das war gleichzeitig von Anfang an klar, oder nicht?

Ich denke schon, dass es eingeschrieben war, dass ich immer wieder Krisenmomente durchlebe. Unterscheidet sich das von “normaler Arbeit”, der viele unter uns ebenso täglich nachgehen – ich weiß es nicht.

Ich weiß es gar nicht so genau, woher dieser zugleich törichte, aber auch sehr coole Einfall kam. Ganz sicher spielte die Lektüre von James Acasters “Perfect Sound Whatever” eine Rolle. Der englische Comedian rekapituliert hier 500 Platten, die er sich 2016 gekauft hat und die ihm durch das Horrorjahr 2017 geholfen haben.

Der Aspekt der Mental Health ist mal offensichtlicher, dann wieder eher subkutan liegend, in beiden Projekten fester Bestandteil des Ganzen.

Außerdem, da bin ich ganz uneitel, ist das ja nicht wirklich revolutionär, was ich hier mache. Es ist dann ja vielleicht doch nur ein Tagebuch, in das man sich gelegentlich ein- und dann wieder ausschalten kann. Ich wäre ja gerne so cool, dass ich wie der Detroiter House-Produzent Omar S großspurig verkünden würde “It can be done, but only I can do it”; aber Millionen Contentcreators im IG-Universum beweisen das Gegenteil.
Deswegen bin ich lieber humble und sehe das bloß als Handwerk – und als großen Klotz am Bein, den ich gerne bis zum 31.12. mitschleppe, dann aber auch im besten Sinne erleichtert ablege.

 

Tag 1 
Gas „Der lange Marsch“

Wird 2022 ein schicksalhaftes Jahr? Wenn ja, wie beginnt man dies gebührend? Wenn nein, wie kann man zur Normalität übergehen, wo doch eigentlich keine herrschen kann? Erstmal den Dauerbrenner auflegen: GAS. Die siebte LP hält wie immer alle Versprechen. Entfernte Schreie aus der Maschine auf einer gottverlassenen Lichtung; immer noch die beste Art der Ambience im Kapitalismus. Wenn aber schon im zweiten Abschnitt von “Der lange Marsch” aus dem Pulsieren ein Geschreite wird, dann schreckt es einen auf. Heißt es nicht immer Obacht, wenn in Deutschland marschiert wird? Ja, sicher. Aber sind nicht auch vor 103 Jahren die Arbeiter*innen Münchens durch die Straßen marschiert – für eine Räterepublik – inmitten einer weltweiten Pandemie? Geborgene Hoffnung.
Derweil neigt der Nazi heute doch zum schleichenden Spaziergang in den Abendstunden. Es bestehen noch Chancen dieser Romantik Progressivität abzuringen. Geh du schon Mal vor …

https://kompakt-gas.bandcamp.com/album/der-lange-marsch

Tag 16 
FKA twigs „Caprisongs“

Es gibt eine perverse Lust “the rich and the famous” scheitern zu sehen: In ihren Tragödien scheinen die Stars uns wieder greifbar zu sein; ihre Farce ist unsere. Strugglende Kinderstars, taumelnde Pop-Sternchen…
Das Leben – und die Karriere – der Tahlia Barnett bietet sich förmlich an für bissigen Spott von dummen Menschen: Barnett hat als FKA twigs genauso viele Alben auf den Markt gebracht wie Beziehungen und Break-Ups in den News landeten. Gleichzeitig wurde sie trotz aller Erwartungen nicht das Gesicht einer neuen Generation an Musiker*innen, sondern wurde irgendwo zwischen Vampir und Schläger überholt. Das soll sich mit ihrem Mixtape “Caprisongs” endlich wieder ändern. Und vielleicht klappt es ja – auch wenn der englische Guardian der Platte schon fehlendes Hit-Potenzial bescheinigt hat. Quatsch, twigs hat endlich geschafft, was sie seit Jahren versucht: Playlistenkompatible Musik mit künstlerischem Anspruch, zusammen auf einem Mixtape. Natürlich gibt es ein paar Durchhänger, das Dancehall-Stück “papi bones” klingt nach Rihanna-B-Ware, insgesamt schlägt “Caprisongs” das Album “Magdalene” um Längen.

 

Tag 42 / Day 42
Muslimgauze “Muhammadunize”

Lohnt es sich in der Akte “Muslimgauze” ein weiteres (Kurz-)Kapitel einzufügen? Nun, wo das niederländisch-berlinische Label Staalplaat mal wieder eine Compilation/LP veröffentlicht, hier “Muhammadunize”, kann man mal wieder auf die seltsamen Verirrungen des Mancunian Bryn Jones aka Muslimgauze hinweisen. So leidenschaftlich und revolutionär ein Großteil seines enormen Werks (über 200 Veröffentlichungen, teilweise releaste er 15 Platten in einem Jahr) auch ist, sein analog-heavy Synth’n’Sample-Ansatz den elektronischen Underground der letzten zehn Jahre unbedingt geprägt hat; so fragwürdig und undurchschaubar ist sein zum Antisemitismus gegorener Israelhass, der PLO, Fatah und Hamas feierte und die Auslöschung der Zionisten forderte. Ein selbsternannter Krieger in der arabischen Sache. Eine zeitgeschichtliche Anomalie? Wohl kaum, bedenkt man, dass all jene britischen (in der Mehrzahl) DJs und BDS-Marionetten ihre Proteste und Boykotte in den letzten Jahren mit Netanjahu begründeten, doch auch nach acht Monaten Regierung Bennett nie von ihren anti-israelischen Positionen Abstand genommen haben. Welch’ Wunder.

Tag 57 
Sevdaliza “ISON”

Für die persische Niederländerin Sevdaliza ist das Unwahrscheinlich gerade gut genug. Das hat sie sowohl auf ihrem Debüt “ISON”, als auch auf der viel gefeierten LP “Shabrang” bewiesen. Kaum meint man die Musikerin verstanden zu haben und vielleicht sogar ein Genre definiert zu haben, erwischt sie ihre Hörer*innen stets auf dem falschen Fuß. Dafür muss sie sich, so der Eindruck, kaum anstrengen. Mit großem Nachdruck und gleichzeitig dezent und flüchtig weiß sie elektronische und experimentelle Produktion, Hip-Hop und “handgemachten” Soul zu vereinen. So klingt auch auf “Raving Dahlia” (irgendwo zwischen Mini-LP und EP beheimatet) einiges nah und vertraut; wie etwa der Opener “System”. Dann wiederum wartet “Everything Is Everything” und “Oh my God” mit wahnsinnig großen Trance-(Pop-)Gesten und Stimmverzerrung auf. Auch hier weiß man schließlich gar nicht so genau, was man gehört hat – alles irgendwie abgefahren. Und über das abjekte Plattencover haben wir an dieser Stelle noch gar nicht gesprochen. Lassen wir es auf uns wirken …

Tag 65 
Huerco S. „Plonk“

Die einen versinken im immer gleichen Sound-Universum, andere sind gehetzte Opfer der Musik und der eigenen Interessen. Huerco S. gehört ganz sicher zur zweiten Gruppe; dem Midwestler aus Kansas, der mittlerweile seine Zelte in Berlin aufgeschlagen hat, wird niemand vorwerfen können er hätte so etwas wie einen faden “trademark-Klang” entwickelt. Ganz im Gegenteil: Brian Leeds scheint auch im zehnten Jahr seiner Karriere in einer fortwährenden Suchbewegung zu stecken. Auf “Plonk”, seiner ersten Platte für Anthony Naples’ & Jenny Slatterys Label Incienso, ist kaum mehr etwas aus den leftfield-House-Tagen aus 2012 oder 2013 zu hören. Stattdessen findet man auf “Plonk” eine fast schon volatil-anmutende Mischung an Genres, die von den titelgebenden Geräuschen aus dem Plonk-Plank-Pluck-Universum zusammengehalten wird: IDM trifft auf barocke Anschlagsmuster, freiwillig veräußerte Bassfundamente auf rollende Beats, dreamy VR-landscapes auf … Hip-Hop? Huerco S. bleibt eine Wundertüte, die ihren Weg geht, wenngleich man das nicht immer hört.

Tag 81 
Rosalía “Motomami”

Eine absolute Szenekennerin, die auch Booking-Erfahrung etc. hatte, meinte Anno 2018 zu mir: “So eine Künstler*in wie Rosalía haben sich die Plattenbosse und großen Konzertagenturen seit Jahren wie einen Messias herbeigesehnt – und auf einmal taucht die auf und übertrifft noch alle Erwartungen.” Gerade in den USA, wo man aus europäischer Sicht absurderweise keinen Unterschied zwischen Spanien und Lateinamerika macht – subsumiert man alles unter Hispanic culture -, kommt die Katalanin hervorragend an; vermittelt sie doch eine authentische Volksmusik für das 21. Jahrhundert. Für ihre neue Platte “Motomami” war der Fahrplan also klar: WENIGER Authentizität, mehr Stile, größere Arrangements und den Flamenco, der drohte zum Trademark-Sound zu werden, runterschrauben. Man möchte ja nicht in einer Schublade landen, oder sogar “langweilig” werden.
Klappt dann alles vorzüglich: “Motomami” ist so unfassbar freizügig und grenzenlos, samplet Burial (!), klingt auf “Hentai” (richtige Schmuddelnummer) wie ein Disney-Star des letzten Jahrhunderts, knallt Reggaeton, erweist ihre Reverenz der britischen Rapperin M.I.A., arbeitet u.A. mit The Weeknd und El Guincho zusammen, schaltet Auto-Tune an und dann auch wieder aus – ist also rundum einfach Superstar-Material erster Güte. Ein Glück – nicht nur für Plattenbosse!

 

Tag 97 
Gggolddd „This Shame Should Not Be Mine”

“Was I supposed to be special? / Did I not meet your demand? / I’ve disappointed myself many times / But this is not me, it’s on you” – Spätestens im vorletzten Stück stellt sich Gänsehaut ein, wenn Gggolddds Sängerin Milena Eva mit verzerrter Stimme und Minimal-Instrumentalbegleitung (ein paar Streicher) diesen Pop-Song realisiert. Da klingt sie wie Laurie Anderson oder Imogen Heap – die Künstlichkeit verleiht dem ganzen gleichzeitig eine überwältigende Nähe. Bis dahin gab es aber etliche Möglichkeiten auf “This Shame Should Not Be Mine” zu Schlottern, Zähne zu knirschen, zu weinen – die Platte ist eine  einzige Katharsis. Es ist die Emanzipation von einem toxischen Gegenüber, das nicht weiter benannt wird: Ist es ein*e Partner*in? Die Familie oder eine Gruppe?
Gggolddd nutzen ein breites Spektrum von Stilistiken um diese innere Entwicklung zu vertonen. Da ist ganz viel Metal – manchmal relativ true, dann wieder post -, aber auch Portishead-alike gothic Trip-Hop, das Titelstück erinnert mit seiner Drum-Machine und seinem Aufbau sogar an Modern Love-Platten von Andy Stott. Dann kommen wieder Tremolo-Gitarren und harte Double-Bass-Kicks … ganz genau weiß ich nicht, was das hier ist. Groß und geil ist es dennoch allemal.

Tag 112 
Diverse „Euphoria-Soundtrack“

“We Should Do Drugs”, heißt das zweite Stück des Euphoria-Soundtracks, der heute erscheint. So sehr diesem Wunsch in der vielgefeierten HBO-Serie nachgegangen wird von den Kids um Zendaya – die hier und nirgends anders ihren Star-Status begründet -, so cool kommt der OST aus den Fingern des britischen Komponisten und Sängers Labrinth daher. Hierzulande ist dem 33jährigen bisher wenig Beachtung geschenkt worden – und das obwohl er mit Sia und Diplo die Supergroup LSD betreibt -; das wird sich womöglich immer noch nicht ändern. Etwas Licht bringt der Soundtrack dann aber doch ins Dunkeln: Labrinth bastelt seit längerem an einem autarken, modernen R’n’B-Entwurf, der von Grime und Bass-Musik viel versteht und Leidenschaft in die Mitte seines erzählerischen Verfahrens nimmt.
Die sehr szenischen – klar, es sind funktionale Mini-Songs – geben Kunde davon und lassen auf einen neuen Langspieler hoffen.

 

Tag 121 
RVDS “Cosmic Diversity”

Aktuelle Musik für den Tag der Arbeit? Wenden wir uns einfach mal RVDS zu, der zwar seit Jahren Topmusik liefert und trotzdem an den großen Würdigungen vorbeischlittert. Es gibt da immer noch die Gruppe jener, die ihn als Teil der Sterne kennen gelernt haben und nicht verkraften, dass statt Indie nunmehr Electronica und House aus seinen Synths fließt. Diese Ewiggestrigen wird “Cosmic Diversity” abermals sprachlos zurücklassen.
Die jetzt deutlich zu Tage tretende Nähe zu Boards of Canada und ähnlich heimgesuchten Sample-IDM ist nochmal eine Weiterentwicklung zu den Deep House-Stücken vergangener Tage – auch diese Fans machen große Augen. Die Electronic Listening Music von Heute zeugt von einer Reife, die zwar weiß, wie man Buden abreißt und Nächte durchtanzt, es aber gar nicht mehr muss. Bitte nicht mit Biedermeier verwechseln: “Cosmic Diversity” muss im gemeinsamen deep-listening angepackt werden. Gemeinsam sinnlich erfahren – und RVDS würdigen, wo es eben geht!

Tag 132
Charlemagne Palestine, Oren Ambarchi & Eric Thieleman

Albert Ayler Compilation “Revelations: The Complete ORTF 1970 Fondation Maeght Recordings”

Ich warte seit Tagen auf die Veröffentlichung von Charlemagne Palestine, Oren Ambarchi & Eric Thieleman – diese wird aber trotz Ankündigung einfach nicht bei Bandcamp freigeschaltet. Also werde ich aus Trotz nicht mehr über sie berichten. Ha, nehmt das.
Und auch über die Albert Ayler Compilation “Revelations: The Complete ORTF 1970 Fondation Maeght Recordings” kann ich nicht berichten, weil die Platten unerschwinglich sind, aber die Files nicht streamable.
Man merkt: Heute gibt es hier Musikjournalismus aus der Anstalt. Richtig grenzwertig.
Den Kendrick-Bandwaggon lass ich indes auch vorbeiziehen: Halbgare Videoanalysen und Überinterpretationen kommen hier erst, wenn dann die LP auch wirklich veröffentlicht ist. Bis dahin wünsche ich allen Spaß dabei auszurechnen, warum die Zahl 5 so bedeutend für KL ist …
Spaß beiseite: Wenn man die erste Wärmewelle mit Zahnschmerzen zu Hause verbringt, dann darf man auch mal geistig abwesend sein. In dem Sinne – ab in die Rinne!

Tag 173
Brezel Göring “Psychoanalyse 2”

Ich bin ehrlich gesagt ein wenig überfordert mit dieser Platte, die so einfach, naiv, fast schon kindlich daherkommt. Brezel Göring, hier erstmalig solo seit dem viel zu frühen Tod von Françoise Cactus, der alte Instrumentenbastler nicht mehr als sympathischer Page der überlebensgroß-charmanten Französin, kämpft deswegen auf dieser Platte von der ersten bis zur letzten Sekunde. Das zeigt sich nicht nur an den Stücken “Sanfter Wahn” und “Am Ende”, die ohne große Tricks, die Kehle zu schnüren, sondern auch an den vielen kleinen gutmütigen Entscheidungen: Dem Bach-Air-Sample, der simplen Drogen-Party “Meine Medizin” (mit noch einem Kitsch-Sample) oder auch dem Titeltrack, der dem langen Schatten und seiner unverkennbaren Stimme nochmal Platz einräumt. Ja, es ist so ein Ding mit der Trauer: Während die Vergangenheit vergiftet ist und die Zukunft unvorstellbar ist man zurückgeworfen auf die unmittelbare Gegenwart. Dass der Mensch gar nicht unbedingt für die Gegenwart geschaffen wurde zeigt sich ja auch darin, dass Religion, wie Philosophie, sowie die Neurowissenschaften nach einer Definition suchen. So aber funktioniert “Psychoanalyse 2”: wie eine Platte für das hier und jetzt. Dem Raum zwischen Schmerz und noch mehr Schmerz. Viel Vanitas und nichts für die Ewigkeit, aber sicher nicht vergeblich.

 

Tag 181 

Gestern habe ich darüber diskutiert, ob es möglich ist, innerhalb der Form dieses täglichen Desasters, Tage zu überspringen und nachzuholen. Die Antwort war indifferent. Das Problem liegt dabei in der Sache begründet: Ist das hier Tagebuch – oder Plattentippbörse mit dem gelegentlich eingestreuten Verriss um die eigene Unabhängigkeit und Neutralität zu erhalten und zu beweisen?
Eigentlich sollte es mal etwas abseits dieser beiden Pfade sein, wird aber von den Vorgaben, die das Medium Instagram gibt immer wieder eingeholt. Man findet auch andere Beispiel: Buch- und Leseaccounts (Readfluencer) mit hoher Schlagzahl streuen immer mal wieder sinnentleerte Posts ein: Zwischen halbgaren Lektüreprotokollen und den typischen “Dieses Buch hat mein Leben verändert”-Posts, gibt es eben auch jene Bilder mit kurzem Text, der verrät, dass man gerade an einer Review arbeite. Hauptsache die Social-Media-Maschine wird gefüttert und die Reichweite auf stetem Niveau gehalten.
Ist das hier etwas anderes? Nein, nicht wirklich. Längst hat sich in diesem Jahr gezeigt, dass es beim besten Willen keine Armut an Themen gibt. Musik spielt derweil eine Nebenrolle. Zwischen Ukrainekrieg; Manifestationen der Klimakrise an allen Orten der Welt; dem proto-faschistischen Vorgehen der EU an ihrer Außengrenze; dem völkerrechtswidrigen Staatsterror der Türkei in kurdischen Gebieten; mass-shootings in den USA und Europa, ist so gut wie kein Platz für irgendwelche Larifari-Platten, die “revolutionär sind” oder “einem Trend hinterherhecheln”. Und obwohl, so zeigen Zahlen von Spotify, weltweit so viel Musik gehört wird, wie noch nie, ist gerade nicht der Ort und die Zeit zum glänzen.
Liegt das an der Qualität? Eher nicht. Dieses Jahr 2022 scheint doch – ein Zwischenfazit! – ganz passabel: Einige Entwicklungen sind in Fortsetzung, ein Revival der Nuller Jahre könnte zu einem experimentellen, progressiven Sound führen, einige abgetragene Stiefel taumeln endgültig ihrem Ende zu (niemand redet mehr von EDM, oder?) … leider noch kein Grund zu feiern. Mal schauen, was die zweite Jahreshälfte bietet. Vielleicht ja avantgardistischere Formen, hier bei Instagram?!

365 Tage kaput auf Instagram, täglich fresh and hot by Lars Fleischmann. 

 

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