See The Sound / Soundtrack Cologne 16 – 28.-31. August 2019

Von Plattenläden, Rudeboys und Zombies

Im letzten Jahr saß Kaput-Co-Chefredakteur Thomas Venker in der Jury des “See The Sound”-Awards des Soundtrack Cologne Festivals – gewonnen hat damals “Silvana” von Mika Gustafson, Olivia Kastebring und Christina Tsiobanelis. Auch in diesem Jahr wartet das Festival wieder mit einer hochwertigen Longlist für den Wettbewerb und einem vielseitigen Rahmenprogramm aus Fokus und Spielfilmen  auf. Wir haben anhand der Trailer unsere Top 5 gekürt, aber natürlich lohnt es sich die ganzen Tage und Nächte im Kino zu verbringen und alle Filme zu sehen:

“Other Music” (von Puloma Basu and Rob Hatch-Miller) – im offiziellen “See The Sound”-Wettbewerb
Der New Yorker Plattenladen war in den frühen Nullerjahren ein Must-Go, wenn man in der Stadt war. Nicht nur, dass man hier alle relevanten Platten zwischen US-Indie, Avantgarde-Elektronik und Free-Jazz gut selektiert gebündelt bekam (was gar nicht so normal ist), Other Music diente auch im klassischen Plattenladengeiste als Melting Pot für Projekte und als Informationsort für alles, was in New York in jenen Tagen gerade so abging.


“Who Let The Dogs Out”
 (von Brent Hodge) – im offiziellen “See The Sound”-Wettbewerb
In den frühen Nullerjahren hatte die Musikindustrie noch so viel Geld, dass sie musikjournalist_innen manchmal für eine ganze Woche nach New York einflog, nur um ein einziges Interview zu führen. Auf einer solchen Reise sollte ich eigentlich Masters at Work interviewen, doch man hatte vergessen die beiden zu informieren – und so hatte ich eine ganze Woche zur freien Verfügung. Ein befreundeter Musikjournalist schleppte mich kurzerhand mit in das charmant-chaotische (Miet)Studio von George Clinton, wo leider während meiner Anwesenheit nur Pizza gegessen wurde. Irgendwann endeten wir auch noch in der 23th Street im Studio von zwei deutschen Brüdern, die irgendwie an den Aufnahmen von “Who Let The Dogs Out” beteiligt waren – vielleicht bringt ja die Dokumentation endlich Klarheit in die Geschichte.


“Rudeboy: The Story of Trojan Records”
 (von Nicolas Jack Davis) – im offiziellen “See The Sound”-Wettbewerb
Dem in London ansässigen Label ist es zu verdanken, dass Ska, Reggae, Dub und Rocksteady in Europa und dem Rest der Welt außerhalb Jamaikas nicht mehr als ein Sound wahrgenommen werden, sondern als mit jeweils  eigenen Identitätsgeschichten aufgeladene Genres.


“Mystify: Michael Hutchence”
von Richard Lowenstein – außer Konkurrenz 
Geschichtsschreibung kann so brutal sein. Ist erst einmal die eine Wahrheit in der Welt,  interessiert sich keiner mehr für die Details – auch wenn diese am Ende eine ganze andere Geschichte ergeben. Der Tod von Michael Hutchence, dem Sänger der Australischen Popband INXS, ist bei den meisten mit Sex und Drogen aufgeladen, die Legende besagt, er habe sich aus versehen bei der Selbstbefriedigung unter Einfluss von Substanzen selbst stranguliert an der Zimmertür. Die Dokumentation will dieses Geschichte nun korrigieren und erzählt von einem Sorgerechtsstreit und einer Kopfverletzung, die zu Persönlichkeitsveränderungen führte.


“We Are Little Zombies”
 (von Makoto Nagashi) – außer Konkurrenz 

 

Alle Infos: 

https://www.soundtrackcologne.de/see-the-sound/

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