Martin Shitler über Comebacks und alte weiße Punks

„Rechte Influencer haben den sarkastischen Witz verdorben“ – Talk mit Martin Shitler

14. Juli 2024,

Vor etwa 10 Jahren waren die Shitlers auf dem Peak einer Szene-Karriere. Die Punkband aus dem Ruhrgebiet inszenierte sich als Gegenentwurf zu den exaltierten Rachut-Deutschpunks seiner Zeit und setzten mit ihrem Motto „Im Punk wird nicht genug gedisst“ brachialen, aber oft treffenden Humor entgegen. Hörbar verankert im Skatepunk der 90er, mit guter Beobachtungsgabe und ihrem beißenden Spott hatten Sie ein Alleinstellungsmerkmal in der Punk-Bubble, ohne dabei ein krampfhaft lustiges Ironie-Projekt zu sein. Um 2018 verabschiedete sich die Band eher still, um 2024 überraschend mit einer neuen EP wiederzukommen. Zeit für ein ernstes Gespräch mit Bandmitglied Martin Shitler. Interview: Philipp Meinert

Martin, ihr habt relativ überraschend Anfang Juli eine neue EP mit dem Titel „Punk“ mit drei neuen Titeln herausgebracht. Das Profane und Offensichtliche zuerst: Warum gibt es die Shitlers wieder und warum ist Tristan nicht mehr dabei?

MARTIN SHITLER Zur ersten Frage: Ich war Ende 2022 in den USA. Da kam mir die Idee für unser neues Lied „Hattinger Straße“, beziehungsweise für den Refrain „Wenn ich könnte, würde ich alles nochmal genau so tun.“ Das hat mich nicht mehr losgelassen. Ich hatte es immer im Kopf und ich dachte mir, dass ich die anderen Ex-Shitlers eigentlich mal wieder fragen könnte, ob wir die Band reformieren sollen. Mit Frank war ich lange zerstritten. Wir haben uns aber ausgesprochen und vertragen. Bei Tristan war es aber so, dass er hinter unserem Rücken eine GmbH gegründet hat. Auf die Details kann ich nicht näher eingehen, weil es ein offenes Gerichtsverfahren ist. Aber wir haben einen neuen Schlagzeuger, den Benni. Der ist ein ganz netter und lustiger Mensch und kann auch gut spielen. Das freut mich sehr.

Eins eurer neuen Lieder handelt ja von einer Figur der Punkszene, die in den letzten Jahren eher durch eigenwilliges Auftreten im Internet und weniger durch ihre Musik Aufmerksamkeit bekommen hat. Ich rede von Noch-Kassierer-Sänger Wolfgang Wendland ab, der sich fast manisch an Themen wie Atomkraft und Gendern aus einer eher konservativen Sicht abarbeitet, was für deutschen Punk ja erst einmal ungewöhnlich ist. Warum wolltet ihr dem dieses Lied widmen?

Ich habe befürchtet, dass diese Frage kommt, aber ich freue mich auch darüber, dass einmal ein bisschen erklären zu können. Ich habe schon Gewissensbisse, wenn ich den Wolfgang so öffentlich exponiere. Grundsätzlich ist es bei mir so, dass ich keine Songs schreibe, weil ich der Welt etwas mitteilen will. In erster Linie mache ich das, damit ich irgendetwas singen kann. Es gibt bei mir kein übermäßiges Mitteilungsbedürfnis. Aber trotzdem ist das Thema des Liedes eins, das mich sehr interessiert. Es interessiert mich, wie Künstler des im weiteren Sinne linken Spektrum altern. Es gibt auch das Shitlers-Lied „Uwe“, in dem es um eine ähnliche Person ging, auch wenn Uwe kein Künstler, sondern alternder Berliner Linksautonomer ist. Aber wie Leute, die lange im Leben gestanden haben und ein gewisses Ansehen und Aufmerksamkeit genossen haben und dann langsam in die Jahre kommen – das hat mich immer interessiert. Wahrscheinlich auch deswegen, weil ich Angst davor habe, selbst ein einsamer alter Mann zu sein, der mal was zu sagen hatte, aber jetzt eigentlich sich langsam mit seiner eigenen Bedeutungslosigkeit arrangieren muss. Diese Schicksale gibt es in der Punkszene häufig. Dirk Jora von Slime ist sicherlich auch so eine Figur. Interessanterweise sind das immer Sänger, die sonst nichts gelernt haben, also keine marktgängigen Fähigkeiten haben, außer ihrem Gesang und irgendwann, wenn sich abzeichnet, dass man die Rolle als Sänger nicht sein Leben lang erfüllen kann, bekommen diese Charaktere eine gewisse Tragik. Ich glaube, das hat mich interessiert. Der Text ging mir aber auch nicht leicht von der Hand. Der ist erst im Studio fertig geworden, weil ich nichts mehr wusste, was ich als zweite Strophe machen konnte. Die Zeile „Du wünschst dir statt grünen Energien alte Autos mit Benzin oder Diesel“ hat, glaube ich, Alex Schwers [Produzent / Schlagzeuger bei u.a. Slime] gedichtet. Aber eigentlich finde ich den Song gut. Mir tut es ein bisschen leid, da jemanden so zu exponieren. Aber so ist es nun einmal, wenn man eine Person öffentlichen Lebens ist.

Aber Dirk Jora erlebe ich schon ein bisschen anders. Beispielsweise bei dem Interview in der Millenial Punk-Doku war der schon deutlich reflektierter und hat schon akzeptiert, dass die Welt sich weitergedreht hat.

Das sind verschiedene Punkte. Ich möchte erst einmal sagen, dass die politischen Positionen, die Wölfi [Wolfgang Wendland] vertritt oder die sich zumindest bei ihm abzeichnen, innerhalb unserer demokratischen Kultur absolut legitime Positionen darstellen. Natürlich kann man gegen Gendern sein und der Klimawandel kann einem egal sein und man kann lieber auf Verbrenner setzen. Das ist vielleicht nicht völlig okay, aber absolut im Rahmen des Diskurses, den wir in Deutschland haben. Und so denken viele Leute. Man muss auch mal überlegen, ob es solche Haltungen in der Punkszene vielleicht gar nicht so selten gibt. Ich kann mir schon vorstellen, dass viele Leute so denken, sich aber nicht so hervorheben. Wölfi macht das jetzt eben auf Facebook. Das kann er ja machen, wie er möchte und ich will das auch gar nicht inhaltlich kritisieren. Ich finde aber, dass es ein skurriles Moment hat. Diese tragisch-komische Figur, die er darstellt, finde ich künstlerisch interessant. Was diese Figur für eine Haltung zum Atomausstieg hat, ist mir politisch relativ egal. Ich glaube auch nicht, dass er die Debatte maßgeblich beeinflusst. Aber es ist interessant, wie er eigentlich immer als Dissident oder Unruhestifter in Erscheinung getreten ist und da jetzt völlig systemkonform auftritt. Und ja, du hast recht. Dirk Jora ist reflektierter, aber er strahlt diese Tragik auch ein Stück weit aus, wenn er seine Geschichten vom Krieg erzählt. Es gibt so ein schönes etwas älteres Interview von ihm mit der Jungle World, wo er sagt, er bekäme immer Vorwürfe wegen der Slime-Reunion, die ja Ausverkauf wäre. Aber er fügt an, dass während alle studiert und was gelernt haben, mit dem sie Geld verdienen könnten, hätte er halt Slime gemacht. Und man solle ihm doch die paar Kröten gönnen. Das fand ich ein starkes Statement. Aber trotzdem verliert eine Figur durch solche interessanten Aussagen ihre Tragik nicht.

Ist der Unterschied nicht auch, dass einer sich als ein Intellektueller betrachtet, aber von den meisten beschränkt wird auf den nackten Sex- und Suffsänger, während der andere der beiden sicher weniger sein Bild in der Öffentlichkeit korrigieren will?

Dirk Jora sieht sich sicher nicht als Intellektuellen. Das glaube ich auch. Ja, Wölfi wurde auch immer in der Öffentlichkeit als der gesehen, der immer besoffen ist und sich nackt auszieht, aber eigentlich total schlau ist. Das ist auch Teil dieses Mythos. Wenn man das verstehen will, warum jemand so ist, wie er ist, müsste schauen, warum er das überhaupt macht. Man kann das aber natürlich auch politisch deuten und sagen, im Ruhrgebiet dominieren die Überreste eines fordistischen Wirtschafts- und Produktionssystems, das einfach seine Zeit hinter sich hat. Dementsprechend finden sich in den älteren Generationen Haltungen, die diese „goldenen Jahre“, die in den 80ern ja eigentlich auch schon vorbei waren, sich wieder herbeiwünschen. Die kommen dann zu dem falschen Schluss, dass diese beknackten Grünen mit ihrer Gender-Sprache ihnen die Zukunft klauen wollen. Die hatten es in ihrer Vorstellung doch schön und jetzt kommen die und nehmen uns unsere Normalität weg. Man kann’s auch so deuten. So ein Problem hat viele Dimensionen. Das ist eine Haltung, die ich absolut verstehen kann. Es gibt ja Bücher zur sogenannten „Generation Golf.“ Für diese Generation waren die Achtziger Jahre in der Bundesrepublik eine traumhaft schöne Phase, mit Nutella und „Wetten dass…“ Jeder Abiturient bekam einen Golf geschenkt. Es war damals vermeintlich viel einfacher und es ging allen besser und jetzt wird alles schwerer durch neumodische Scheiße. Es ist nachvollziehbar, wenn Leute dahin wieder zurückwollen. Man muss das natürlich nicht gut finden.

Das nochmal auf Punk übertragen: Dieser regressive Teil der Punkszene, der so eine romantisiert-verklärte „gute alte Zeit“ zurücksehnt, als das Awareness-Team auf dem Force Attack noch nicht genervt hat: Wo kommt der auf einmal her? Lässt der sich nur über das Älterwerden der Protagonist*innen erklären?

Damit kenne ich mich nicht aus. Neulich hat mir einer von denen eine Freundschaftsanfrage auf Facebook geschickt, und ich habe das ignoriert. Ich möchte mit diesem Mist einfach nichts zu tun haben (lacht). Ich kann damit wirklich gar nichts anfangen. Die Witze sind nicht witzig und die Richtung, in die das geht, hat für mich nichts Ansprechendes. Mir fällt es tatsächlich schwer, diese Frage zu beantworten, weil mich dieses Personenspektrum so abstößt.

Verständlich. Andererseits artikuliert ihr ja selber immer eine gewisse Kritik an einigen linken Gepflogenheiten und der linken Punkszene , wie ihr es jetzt im Lied „Hattinger Straße“ auch getan habt, wo ihr die Aufforderung der Band „Notgemeinschaft Peter Pan“ und das Anbehalten des T-Shirts auf Konzerten kritisiert und fragt, warum man auf die hören sollte.

Ich sage ja nicht, dass man nicht auf die hören soll. Ich sage nur, dass die die Leute, die sich T-Shirts auf Konzerten ausziehen, nicht auf die hören. Diejenigen, die auf „Notgemeinschaft Peter Pan“ hören, ziehen sich von vornherein keine T-Shirts aus. Die Entscheidung, sein Shirt auszuziehen oder nicht, wird durch diesen Song nicht stark beeinflusst. Aber darüber lässt sich sicher streiten. Aber ich finde das auch richtig. Man sollte sein T-Shirt nicht ausziehen beim Punkkonzert. Außer natürlich der Wölfi, da ist das was anderes. Der darf das aus einer gewissen Tradition heraus, weil der das schon sehr lange macht. Richtig finde ich das auch, aber ein Song, der geht „Wähä, ich zieh mein T-Shirt nicht aus“ ist für mich auch kein guter Song und das möchte ich doch deutlich sagen.

Aber wie stehst du zu „Ich lass mein Shirt an“ von Pogendroblem?

Den Song finde ich ganz gut, ehrlich gesagt. Aber so ganz allgemein kann ich moderne, linke Punkbands, die Regeln aufzählen, an die man sich halten muss, immer schlechter ertragen. Vielleicht sind das bei mir auch schon die ersten Anzeichen, dass es auch schon in so eine Richtung geht wie beim Wölfi. Vielleicht hat das bei dem auch so angefangen.

Würdest Du Punk denn zugestehen, dass es in Gänze schon eine linke politische Szene ist?

Ich möchte diese Frage an einem aktuellen Beispiel beantworten. In der Millenial Punk-Doku wurde es so dargestellt, als sei Punk eine ganz wichtige Säule der Zivilgesellschaft, weil Victoria Müller nach Osteuropa fährt und da Hunde adoptiert und weil Dariush Beigui Leute aus dem Mittelmeer zieht. Das sind in meinen Augen absolute Missverständnisse. Punk hat nicht diese exponierte politische Bedeutung, wie diese Dokumentation sie konstruiert. Das hätten die Macher*innen sicher gern so, aber so ist es nicht. Da sieht man aber auch den umkämpften Charakter von so einer Szene und der Außenwirkung. Mich hat es immer gewundert, wie Punk als progressiv dargestellt wird. Ich sag das ganz direkt: Wenn man das so macht, ist das immer ein Zeichen für einen geringen, politischen Verstand. Aber es ist so. Wichtige Figuren dieser Szene wollen diesen Nimbus bedienen und dann kommt sowas dabei raus. Wahrscheinlich sind aber die Einstellungen, wie der Wölfi sie vertritt, im Punk viel stärker verbreitet, als man das wahrhaben will und wahrscheinlich geht von der Punkszene und den Autonomen Zentren nicht einmal im Ansatz eine ernsthafte Gefahr für unsere Staatsordnung aus. Und wahrscheinlich hat auch Punk noch keine Hunde gerettet oder Menschen aus dem Meer gezogen, sondern Punker schmücken sich mit den Insignien solcher Taten und Unternehmungen. Aber selber machen das bis auf einige Ausnahmen die wenigsten. Das ist doch ein systematisch erzeugtes Missverständnis.

Als Band seid ja auch schonmal deutlich weiter gegangen mit eurer Kritik. Ich denke da an den Song „Gegen Nazis reicht„, in dem ihr eine maximale Ignoranz gegenüber Linken zur Schau stellt. Würdet ihr solche Texte heute noch machen?

So wie in dem Lied würden wir nicht mehr machen. Eine Zeile war: „Du grillst Gemüse und findest Frauenfußball wichtig. Ein ganz klarer Fall: Du bist nicht ganz richtig.“ Diese Provokation ist sehr platt und das war damals so der Vibe, wie die jungen Leute heute sagen würden. Wir haben sehr viele Scherze auf dieser Ebene gemacht. Das war damals normal. Und ich finde das heute nicht mehr so witzig. Ein bisschen witzig ist es schon, weil es so eine stumpfe Provokation ist. Ich kann auch nicht sagen, dass es mich kalt lässt, wenn Leute sich dann darüber ärgern. Das ist natürlich auch schön, aber heute richten wir unsere Geringschätzung gegen alte, weiße Männer, weil mit denen kann man es nämlich machen. (lacht)

Was hat sich insgesamt in den letzten Jahren verändert, was auch Shitlers verändert?

Wir haben in den letzten zehn Jahren eine sehr starke Entwicklung hin zu einer Norm von Diskriminierungsfreiheit. Das ist keine Norm, die für alle gilt. Aber es gibt eine sehr starke Erwartung aus einigen Teilen der Gesellschaft, vor allem bei der Linken. Und wenn man diese Erwartung nicht erfüllt, kann einem das unter Umständen teuer zu stehen kommen. Wir haben etwa Punktoo und da hat man nochmal deutlich gesehen, dass es eine neue Kultur in der Punkszene gibt, die es für Täter schwierig macht, mit Diskriminierungen und Übergriffen durchzukommen. Das spielt bei uns natürlich auch eine Rolle. Wenn ich alle Witze machen würde, die mir so einfallen, würde ich mitunter auch Probleme bekommen. Und das zurecht.

Bedauerst du diese Entwicklung oder begrüßt du sie eher, dass es gewisse Sensibilitäten gibt?

Ich begrüße das absolut. Dieses ganze „Man darf ja nichts mehr sagen“ ist doch Quatsch. Man kann nicht mehr alles sagen, ohne die Konsequenzen zu spüren. Das stimmt. Aber man kann natürlich weiterhin fast alles sagen. Und wenn es nicht so wäre, wäre das auch nicht so schlimm. Es wird ja manchmal soviel Scheiße geredet, dass man sich manchmal fragen muss, ob den Leuten eigentlich klar ist, was es für eine privilegierte Position ist, die ganze Zeit irgendeinen Blödsinn von sich geben zu können, ohne ihre Meinung irgendwie belegen zu müssen. Vielleicht wäre das gar nicht mal schlecht, wenn man das mal stärker sanktionieren würde.

Früher habt ihr ja auch sehr starke Attacken gegen andere Musiker gefahren, teilweise obsessiv. Das ging ja schon Richtung Mobbing. Ich denke da an Adam Angst, die das, wenn ich das richtig weiß, auch nicht so gut aufgenommen haben.

Wie die das aufgenommen haben, weiß ich nicht. Aber mir tut das immer leid, wenn solche Postings erscheinen. Ich denke jedes Mal, dass wir zu weit gegangen sind. Das ist ja Cybermobbing und nicht in Ordnung. Muss man klar sagen. Adam Angst haben einen sehr dummen Song namens „Professoren“ mit dem dazu gehörenden Video. Dass der dumm ist, ist denen wahrscheinlich inzwischen selbst klar. Für so schlau halte ich sie schon. Dieser digitalisierungskritische Song ist auch schrecklich und man fragt sich, was die da machen. Aber dass da jemand kommt und die immer so beleidigt, haben die auch nicht verdient. Das ist von uns nicht in Ordnung. Das muss man klar sagen. Ich könnte mich nicht beschweren, wenn die uns damit konfrontieren. Aber es ist eine starke Versuchung für mich, mich zu dieser Band zu äußern und ich bitte darum, dies als Zeichen meines guten Willens zu interpretieren, dass ich das nicht mehr mache.

Gerade diese Stilmittel Zynismus und Sarkasmus im Netz von links sehr in die Hände der Rechten gewandert. Würdet ihr euch deshalb nicht mehr so halt reinhängen?

Ja, absolut. Es gibt natürlich immer noch tolle sarkastische und witzige Sprüche. Man kann da manchmal toll abgeklärt mit wirken. Ich mag es aber nicht mehr, zumindest nicht mehr so gern wie früher. Das hat sich sicher auch mit der Änderung des gesellschaftlichen Klimas zu tun. Ich kann diese menschenfeindlichen rechten Influencer nicht mehr ertragen. Die verderben einem die sarkastischen Witze. Früher habe ich das viel gemacht, aber meistens macht es mir keinen Spaß mehr. Neulich habe ich gesagt, die Fans von Swiss und die Andern sind alle Scheidungskinder und Fälle für den Schulpsychologen. Das ist eine kleine Ausnahme, hinter der ich heute noch stehe.

Wie geht’s jetzt weiter mit den Shitlers?

Wir müssen erstmal jetzt anerkennen, dass die Band die Shitlers die Stimme einer Generation sind und sich aus dem Nichts ein Imperium aufgebaut hat. Das ist das Wichtigste und das haben wir jetzt allen gezeigt mit der EP. Aber ich würde gern nochmal ein Album aufnehmen, weiß aber nicht, ob ich das hinbekomme. Es fällt mir nicht mehr so leicht. Diese Songs auf der EP waren sehr viel Arbeit. Früher konnte ich mich einfach hinsetzen, einen Text schreiben und der war dann fertig. Das gelingt mir nicht mehr so. Ich muss dann immer lange rumüberlegen und darauf habe ich natürlich auch keinen Bock, weil ich faul bin. Andererseits ist unser neuer Schlagzeuger wirklich sehr gut und es macht wirklich Spaß mit ihm was zu machen. Wenn jemand für uns Texte schreiben würde, sähe das anders aus. Oder wir machen’s wie Slime und nehmen eine Erich Mühsam-Platte auf oder die Texte von jemand anderem. Ich denke, wir werden nicht so viel spielen können und das ist auch gut. Das ist ja auch anstrengend und geht auf die Gesundheit, wenn man soviel trinkt und wenig schläft. Ich hoffe, dass wir noch einmal eine Platte machen.

Interview: Philipp Meinert

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