Axel Wurst / Pisse / Isolation Berlin
Was die anderen alles so machen. Man kann es schweigend bestaunen, es bei der Polizei anzeigen oder ein paar Worte verlieren. Etwas davon geschehe nun hier.
LOVE STRAIGHT FROM THE INTERNET
aus Berlin
Axel Wurst hat eine Zeit lang die Graphik bei Intro mitgestaltet und dabei meist einen komischen Hut aufgehabt. Also jetzt nicht, was man vielleicht denkt, Zylinder, Bienenkorb, oder so. Sondern so ein Beenie.
Jetzt lebt sie in Berlin von Luft und Alkohol. Dazu machte sie ein zartes, fest entschlossenes Fanzine in blassrosa. Mit so Bildern. Voll schön.
www.alexandraruppert.com
PISSE
aus … I wanna say Greifswald?
Fühle mich natürlich eh schon getriggert, wenn wer seine Band derart vernagelt benennt. Schlimmer ist nur noch ein Gesichts-Tattoo.
Pisse sind Punk. Dabei allerdings muss man nicht die ewig gleichen und langsam speckig gewordenen Rachut-Lorbeeren an sie weiterreichen. Punk ohne Jensen, ja, da staunt das hirntote Genre.
Diese Platte hier genießt ihren pointierten Schulverweis. Die Songs klingen so um einiges frischer und unberechenbarer als vieles andere aus dem Reviewteil im Plastic Bomb.
Produziert hat Brezel Göring von Stereo Total, einmal singt auch seine Partnerin Francoise Cactus mit.
Es geht um Biertitten, Stinken, allgemein um Hässlichkeit. Für mich die mit Abstand beste Punkplatte der Saison.
Ein Hoch auf die Verschwendung, auf bandcamp kann man sich das Album einfach anhören. Hier das Stück mit Francoise.
ISOLATION BERLIN
aus Berlin
Hier nur paar Buzzwords, muss den Kakao umrühren. Also: Dark-Wave-Pop, Rio Reiser, Goethes Erben, Schwermut, geil. Inklusive der Punchlines: „Ich hab endlich keine Träume mehr!“ und “Ich muss aus meinem Körper raus!” Hört hier, dann glaubt ihr’s selbst.