Ufoalarm in Ehrenfeld
Gemeinhin bekommt man 2017 ja eher mitleidige Blicke geschenkt, wenn man sich als Musikjournalist zu erkennen gibt. Was an den äußerst regressiven und mittlerweile schwer prekären Rahmenbedingungen des Berufsstands liegt. Nicht so bei unserer Kaput-Haarfee Sonja und ihrer Freundin Nastasia, die sich nichts sehnsüchtiger wünschten, als von uns als Nachwuchsreporterinnen zum Marteria Konzert in den Clubbahnhof Ehrenfeld geschickt zu werden, wo Marteria im Vorfeld der Veröffentlichung seines neuen Albums “Roswell” ein intimes Fankonzert gab. Nun, das waren uns die Haarschnitte wert, hier nun das Protokoll unserer Autorinnen:
“Köln, 22. Mai 2017, 22.33 Uhr. Die Raumtemperatur liegt noch immer bei mindestens 40 Grad, die Luftfeuchtigkeit bei 100% und der Wasserstand am Boden bei mindestens zwei Zentimetern. Es ist ein Wunder, dass sich in diesem zumeist grün eingefärbten Hexenkessel niemand in der Hitze der Nacht verletzt hat. So heftig rieben die 500 anwesenden Fans, beschleunigt von den taktgebenden Bässen, ihre glitschigen Körpers hüpfend und pogend aneinander. Marteria betont ja gerne, dass er keine Drogen nimmt und bracht – es mag ein Klischees sein, zu sagen die Musik sei seine Droge, doch was hilft es, so ist es eben. Eine Nacht, die noch lange in uns beben wird.”
Überwachungskamerasmitschnitte zeugen davon, dass unsere beiden Nachwuchsreporterinnen noch lange durch die Nacht zogen und Songzeilen wie diese aus “Das Geld muss weg” im Duett tappten:
“Scheck!
Geld, Geld, Geld!
Geld, Geld, Geld, Geld!
Das ganze Geld muss weg!
Scheck!
Geld, Geld, Geld!
Geld, Geld, Geld, Geld! Scheck!
Das ganze Geld muss weg!
Scheck one, Scheck two
Ich bezahl’ mit meinem Leben, hab’ sonst einfach nichts zu tun”
Props an Dieter Schienhammer.