Thank Me Later – Playlist

Thank Me Later w/ Provinz

Provinz (Photo: Valentin Ammon)

Die aktuelle Lage stürzt die gesamte Musikbranche in eine tiefe Krise. Für eine junge Band, die ausgerechnet im Corona-Sommer ihr Debütalbum veröffentlicht und es in den nächsten Wochen auf den großen Festivalbühnen vorstellen wollte, muss die Enttäuschung grenzenlos sein.

Zumindest über mangelnde Aufmerksamkeit müssen sich Provinz jedoch keine Sorgen machen. Medial von Ina Müller bis Klaas durchgereicht und von der Presse seit Beginn wohlwollend begleitet, sind die Ohren der geneigten Zielgruppe durchaus auf das kommende Album gerichtet.

Zu Recht. Das Quartett aus dem Dörfchen Vogt in der Nähe von Ravensburg reiht sich nahtlos ein in die Tradition junger deutschsprachiger Bands wie AnnanMayKantereit, Faber oder Von Wegen Lisbeth, kann sich mit smarten Texten, Folksound und einem höchst prägnanten Frontmann aber schon früh und eigenständig positionieren. Sänger Vincent Waizenegger klingt stets leicht angesoffen und die Eindringlichkeit seines Vortrages erlaubt kein Nebenbeihören.

Nach der EP „Reicht dir das?“ vom letzten Jahr folgt am 17. Juli nun das Album „Wir bauten uns Amerika“, das neben bereits bekannten Songs wie „Augen sind rot“ oder der Vorab-Single „Diego Maradona“ auch einen echten Floorfiller für die Indiepartys der Nation parat hält: „Tanz für mich“ zündet im ersten Anlauf. Möglicherweise ist es kein Zufall, dass der ein oder andere Song ähnlicher Durchschlagskraft den Weg auf die vorliegende Playlist fand: Mit Kalibern wie „Haus am See“, „Meine Kneipe“ oder „Im Ascheregen“ der lieben Kollegen bekommt bekanntlich jeder Indie-DJ landauf, landab noch heute (und vermutlich bis ans Ende der Zeit) die Tanzfläche binnen Sekunden voll. Doch wie die eigenen Songs sind auch die Favoriten der Band breit aufgestellt:

„Eine Playlist mit rotem Faden für 4 Personen zu erstellen ist eine etwas knifflige Aufgabe. Bei uns ist es so, dass sich unsere Musikgeschmäcker zwar in einigen Bereichen überschneiden, jedoch jeder von uns auch seinen eigenen Kram hört. Somit ist in der Playlist eine große Bandbreite von allem, was uns so inspiriert:

Jeremias: Wir sind sehr große Fans der Jungs, gute Musik, mega Texte und eine sehr gute Liveband!

Sarah Conner: Auch wenn wir es nicht ganz nachvollziehen können, ist der Song “Vincent” das Guilty Pleasure von unserem Sänger Vincent.

Herbert Grönemeyer: “Männer” – ein irre guter Text, vor allem auch für das Alter des Songs!

Casper: Casper hat eine sehr große Rolle in unserer Jugend gespielt und war mit die erste, für uns „moderne“ deutsche Musik, die wir sehr gefeiert haben.

Toploader: Dancing in the Moonlight -ist ein alltime-Gute-Laune Song, der funktioniert immer.

Leoniden: Den Song “Nevermind” hören wir jedes Mal unmittelbar vor dem Auftritt, um uns für den Auftritt zu pushen.

Taylor Swift: Der Song “Blank Space” ist der Lieblings Song einer guten Freundin von uns. Und da Leon den Song dadurch ungefähr 1000 mal hören musste, wurde er unweigerlich zu seinem Guilty Pleasure. Manchmal, wenn man ganz leise ist, kann man ihn in seinem Kopf singen hören.“

Neben den erwähnten und schon recht bunten Beispielen ist auch noch Platz für Acts wie Arctic Monkeys, Thin Lizzy, Eminem, Foals oder Trettmann. Bis die geplatzten Termine der Tour vom Frühjahr 2021 bis Anfang 2022 nachgeholt werden, bietet das Album einen würdigen Ersatz – ebenso wie diese satte 3,5 Stunden lange Playlist.
Was würde Alex Turner sagen? Put on your Dancing shoes!

 

 

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