ThomasVenker

Happy Christmas

2015 war wirklich kein Jahr, das es einem leicht gemacht hat. Nicht nur in Dresden nährte Deutschland und seine Bevölkerung noch stärker als eh schon in einem das Gefühl, fremd im eigenen Land zu sein. Wem als Reaktion auf Not und Elend von Menschen nur der Ruf nach geschlossenen Grenzen und Einwanderungsbegrenzungen einfällt, den will man beim besten sozialen Integrationswillen nicht um sich haben.
Insofern hatte man auch seine Probleme damit, die Diplomatie der Außenpolitik zu akzeptieren, die in diesem Jahr, je nach gerade dominanter Großwetterlage, plötzlich Bündnisse hervorbringen konnte, die man Monate zuvor noch aufs Vehementeste ablehnte und die gegen jeglichen moralischen Imperativ verstoßen.

Auch auf der persönlichen Ebene ist mir selten in einem Jahr soviel schlimmes begegnet: persönliche Krisen, Krankheiten, Todesfälle. Ist es das, was die Alten früher meinten, wenn sie einem davon erzählt haben, dass das Leben seinen Lektionen für einen bereit halten wird?
Aber wie schon Friedrich Nietzsche in „Menschliches, Allzumenschliches“ feststellte, der Mensch das Überlebenstier kriegt das alles und noch viel mehr trotzdem irgendwie zur Seite geschoben und schafft es weiter zu machen.
Wie das geht?
Liebe, Freundschaften – und jede Menge Bockigkeit.

Und so war 2015 natürlich auch für Linus Volkmann und mich das Jahr, in dem wir mit der Unterstützung so vieler Leute, denen wir dafür sehr dankbar sind und ohne die wir das nie geschafft hätten, Kaput, unser kleines Magazin für Insolvenz & Pop an die Öffentlichkeit gebracht haben – und für das wir neben viel Leserfeedback auch zu unserer großen Überraschung bereits im ersten Jahr den Rocco Clein Preis als beste Musikwebseite erhalten haben.

Doch so sehr es einen freut, für das wahrgenommen zu werden, was man am liebten macht, nämlich über die Kultur nachzudenken und zu schreiben, so sehr hadert man doch damit, ob man 2015 nicht seine Energie viel mehrauf der Straße hätte eingebracht sollen?
Mein größer Respekt 2015 gilt all jenen Helferinnen und Helfern, die ehrenamtlich so viel von sich gegeben haben, um beispielweise die Flüchtlinge in einem anderen Europa zu empfangen, einem, das für seine Werte einzustehen gewillt ist.
Dass auch eine kleine Geste Großes bewirken kann, wissen wir alle – jedoch oft nicht, wo man zu dieser ansetzen soll. Deshalb an dieser Stelle als Inspiration ein Leitfaden von Jule Müller (von Im Gegenteil), wie man mit Wohnraum, Sach- und Geldspenden und eigener Zeit helfen kann:

https://docs.google.com/document/d/18oGpIZEKY4jHO4zVWiU3mS6xymU0WjptLMLOhB221Q4/edit

Love, Peace und happy Christmas,

Thomas Venker

Verlagssitz
Kaput - Magazin für Insolvenz & Pop | Aquinostrasse 1 | Zweites Hinterhaus, 50670 Köln | Germany
Team
Herausgeber & Chefredaktion:
Thomas Venker & Linus Volkmann
Autoren, Fotografen, Kontakt
Advertising
Kaput - Magazin für Insolvenz & Pop
marketing@kaput-mag.com
Impressum – Legal Disclosure
Urheberrecht /
Inhaltliche Verantwortung / Rechtswirksamkeit
Kaput Supporter
Kaput – Magazin für Insolvenz & Pop dankt seinen Supporter_innen!