Pop Rocky 1997 (II)

Tod durch Bon Jovi und Blümchen – Wir haben uns eine Jugendzeitschrift von vor 20 Jahren angesehen (II)

Die Neunziger sind wieder  und immer noch da. Diese Aussage hört man nun schon seit Jahren. Aber stimmt es überhaupt? Linus Volkmann hat sich in seine ganz persönliche Zeitmaschine gesetzt und nachgeschaut. Was soviel heißt, als dass er in das Archiv der pubertären Fachzeitschrift PopRocky abgetaucht ist. In dieser zweiten Folge seinen noch mehr funkelnde beziehungsweise die abstruse Perlen vorgestellt. Wie sah das Jahr 1997 wirklich aus und können wir uns vor dem Comeback dieser Epoche noch schützen?

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Ganz ehrlich? Wenn man diese beiden Poster vor Augen hat, weiß man doch gar nicht, wo man anfangen soll zu onanieren!

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Wer alt und nerdy genug ist, erinnert sich garantiert noch an das One-Hit-Wonder Deep Blue Something. Ihr einziger Hit: „Breakfast at Tiffany’s“. Hier liest man nun, der Sänger habe aufgrund des Songs und der zu erwartenden Popstarkarriere seine Profession als Lehrer an den Nagel gehängt. Von der Retrospektive aus gesprochen war das wohl ein wenig überstürzt…

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Die Leute, die in der Club-Toilette neben einem mal wieder unterarmdicke Koks-Linien ziehen, wissen es nur nicht besser. Einfach mal einen Apfel unter der Kabinentür durchreichen. „Geil, was das denn übertrieben Krasses?“ „Zieht es euch rein, ist halt hundertmal intensiver!“ „Danke, Mann!“

 

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„Für Jon Bon Jovi wollen wir sterben!“ Diese Headline hätte man doch eher bei den Plattenkritiken erwartet – dann aber mit der Überschrift: „Wegen Bon Jovi wollen wir sterben“.

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Das große Geheimnis im Showbiz: Als Künstler immer wandlungsfähig bleiben. Kaum jemand verstand dies in den 90ern so gut wie Blümchen.

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Stimmt bei den Backstreet Boys gab es neben den üblichen Boygroup-Charakteren „Der Junge“, „Der Verwegene“, „Der große Bruder“ auch ihn hier: „Der Alkoholiker“. A.J. never forgotten!

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Mmh, das Wort „Traumboy“ hatte in den 90ern wohl eine komplett andere Bedeutung. Was sich jedoch nicht geändert hat, sind rotbackige Schwaben, die unbedingt auch in der Popkultur mitmischen wollen. Wer freut sich nicht, wenn im ICE die munteren Dialektsprecher mal wieder in großen Gruppen ihre Plätze suchen. Yell 4 You – Take That als Schäufele mit Maultaschen.

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Das reguläre Werktagsprogramm von 1997 auf SAT1 und RTL. Man schwankt zwischen Nostalgie, Please kill me! und der Frage, ob die dort aktiven Daily-Talk-Karteileichen wirklich alle schon ihren Dienst im Dschungelcamp abgeleistet haben. Not so fun fact übrigens: Die Talkerin Ilona Christen ist bereits seit über sieben Jahren tot.

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Übertrieben angenehm dagegen, wie wenig Macht die Vergänglichkeit über Kirk Douglas besitzt (rechts im Bild). Der war bereits 1986, als die Gangster-Posse „Archie & Harry können’s nicht lassen“ gedreht wurde, ein Rentner – und natürlich erst recht, als der Film 1996 bei RTL gezeigt wurde. Doch auch 2017 ist der der Vater von Michael Douglas noch am Leben – und mittlerweile 100 Jahre alt. JAOK!

 

 

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Die Foto-Love-Storys drehen sich, wie es sich gehört, um die brisanten Themen der Zeit. Die haben sich eigentlich gar nicht so sehr gewandelt: Pillen schmeißen und sich bescheuerte Namen für Drogen ausdenken.

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Ein anderes unvergängliches Topos natürlich: Liebe himself. Wie sich hier allerdings die Welt gewandelt hat. Würde man heute einem geliebten Menschen mit der Ansage kommen, „Wir werden wunderschön miteinander schlafen“, dann dürfte die Chance sehr groß sein, dass es später am Abend höchstens noch zur Selbstbefriedigung reicht. Zusatzfrage: “Falls es aber doch zum Vollzug gkommen sollte, könnten wir es dann so machen, dass deine Ratte nicht dabei ist?”

 

 

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Foto-Love-Story Teil 3. Von der Vorstellung, in der Gothic-Szene gehe es nicht nur total angegeilt sondern dabei auch ziemlich cool zu, muss man sich wohl offensichtlich verabschieden.

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„Punks mit Herz – Coke und Billig-Tickets für die Fans“ Green Day waren schon vor zwei Jahrzehnten pädagogisch bewegter Sell-Out. Man hätte es ahnen können. Und genau, richtig vermutet: Mit Coke ist natürlich nur Cola gemeint. Can’t beat the feeling, Jungs!

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Tommy Lee und Pamela Anderson. Heute halbgreise Rock-, Skandal- und Sexbomben-Rentner – damals galten sie offenbar als total heiß und hatten den Fuß im Arsch des anderen. Noch schöner allerdings die Tatsache, dass in dem Artikel tatsächlich von „Tommys Schniedel“ geschrieben wurde. Klingt nach: „Noch eine Flasche Whiskey für den Schlussredakteur!“

 

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Warum zappt man eigentlich so ungern in das Pro7-Boulevard-Schlachtschiff „taff“ rein? Genau, weil der muskelige Moderator Daniel Aminati mit seiner „lockeren“ Art so wirkt, als würde jemand langsam mit spitzen Fingernägel über eine Tafel kratzen. Diesen Effekt gab es auch schon vor 20 Jahren! Nur hieß es damals noch nicht „taff“ sondern Bed + Breakfast – und war eine Boygroup-Band, die zu einem Viertel aus Aminati bestand. Schaurig aber wahr! Macht euch krass.

 

 

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