Review of the week

Brenda Blitz “Süchtig”

Brenda Blitz
“Süchtig”
Treibender Teppich Records

Brenda und ich lernten uns an einem heißen Sommerabend im Juli 2019 beim “Freunde Treffen”-Festival nahe Berlin kennen und stellten schnell fest, dass wir gemeinsame Bekannte und Interessen haben. Wenn wir also nicht grade Bier kaufen oder als Pulk im Dunkeln über das Gelände irrten, redeten wir viel über Musik und was bei einem selbst generell “so geht”.

Damals war grade ihre Single und das Video zu “Durchsichtig” draußen, ein bockstarker Wavepop-Song, produziert von Ralv Milberg (u.a. Die Nerven, Karies, Levin Goes Lightly). Am nächsten Tag zu Hause, wenn ich nicht grade einen der 200 Mückenstiche aufkratze, hörte ich den Song recht oft und dachte so: die Selbstbezeichnung “durchgeschüttelte Flasche Sprudelwasser, die nicht ganz dicht ist” passte ja wohl mal und war halt Fan.

Nun erscheint die zweite Auskopplung “Süchtig”, produziert von Brenda selbst, mit Unterstützung von Thomas Zehnle (All diese Gewalt, Levin Goes Lightly, Jauche) bei Mix und Mastering.

Hi Brenda! Glückwunsch zu “Süchtig”! Dazu fand eine Party in Wien in der BULB-Community statt. Das freut mich natürlich, aber ich bin auch sauer, weil ich nicht dabei sein konnte, hehe. Sind in naher Zukunft weitere Auftritte geplant?

Letztens habe ich spontan Support von Gurr in Essen gespielt in der Zeche Carl. Das war mein erster Solo Gig – und das direkt vor mehreren hundert Leuten. Aufregend – aber es kommt bald mehr.

Wenn ich mir deine, ich sag mal, Arbeitskollegen, anschau, denke ich automatisch irgendwie gleich an deren Bands oder an einen eher krachigeren Gitarrensound und war überrascht, dass mich diese Assoziationen voll auf den Holzweg geschickt haben. Deine Herangehensweise in den Eighties zu graben, Waviges und Synthielastiges mit lupenreinem Pop zu verweben und dabei aber vollkommen unironisch und modern zu klingen … das ist schon sehr speziell. Auch dass deine Texte so geradeaus sind und mit wenig Geschwurbel, das empfinde ich als angenehm. Hau’ mich gerne, wenn ich daneben liege, aber mich erinnert das auf eine abstrakte Art und Weise an die guten Zeiten von Nena oder Sachen, die Inga Humpe geschrieben hat. Gibt es MusikerInnen, an denen du dich orientierst oder die du als Einfluss bezeichnen würdest?

Mit Nena kann ich mich super identifizieren. Wenn ich an ihre goldenen Jahre denke, macht mich das ganz unbeschwert und fröhlich.  Und ich liebe es einfach 80s Einfluss und aktuellen Zeitgeist bei meiner eigenen Musik zusammen zu führen. Ich fühle da eine Mischung aus Falco und Black Marble.

Wie weit bist du mit deiner Debüt-EP? Hast du Kollaborationen oder ähnliches geplant? Und was ist derweil mit deiner Band Bencin?

Meine Debüt-EP ist quasi schon fertig. Ich bin gerade nur damit beschäftigt, ein dauerhaftes Label zu finden, die meine Songs dann direkt mit etwas mehr Reichweite releasen können. Aufmerksamkeit zu bekommen, ist wirklich schwierig in diesen Tummelbecken an Newcomern. Aktuell steht Universal Music und Neubau im Raum. Mit beiden geh ich mal Kaffee trinken und dann schau ich, was die so wollen. Meine Band Bencin gibts weiterhin, aber auf getrennten Kontinenten. Mein Keyboarder kommt erst in zehn Monaten aus Südafrika zurück. Bis dahin steht mein Soloprojekt im Vordergrund.

Any last words, Frau Blitz?

Ich kämpfe solange, bis ich’s an die Spitze schaffe, haha. Nein im Ernst: Musik soll Spaß machen und ich wünsch mir dass wir welchen zusammen haben.

Text und Interview: Saskia Timm

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