“Es war oft schon echt sehr riskant und das macht es dann schwer, die Leichtigkeit zu behalten”
Am 18. und 19. Oktober findet das Week-End-Festival in der Stadthalle Köln-Mühlheim statt. Wir sprachen mit Festivaldirektor Jan Lankisch über das diesjährige Lineup.
Jan, was war die ursprüngliche Motivation ein Festival wie Week-End zu gründen und inwieweit hat sich diese verändert.
Wir wollten der Stadt etwas bieten, das es in dieser Form nicht gab. Ein Festival, das wir selbst haben wollten, auf das wir am liebsten selbst hingehen wollen würden.
Das Line-Up: ein Wunschzettel, ein Mixtape an Freunde. Wir wollten die Lieblingskünstler_innen zu uns holen und mit ihnen und unserem Publikum tolle Tage erbringen und schöne Erlebnisse zu bleibenden Erinnerungen werden lassen.
Würdest du sagen, dass es schwerer geworden ist, ein Festival wie Week-End heutzutage durchzuziehen? Warum ist dem so?
Ja, absolut. Es ist verdammt schwer: Künstlergagen, die man nicht zahlen kann, Werbemaßnahmen, die man nicht finanzieren und vielleicht auch ein Publikum, das auf Künstler_innen aus gewissen Nischen stehen. Man braucht schon eine gewissen Anzahl an Ticketverkäufen, um das alles am laufen zu halten.
Welche anderen Festivals da draußen siehst du, die einen ähnlichen Habitus kultivieren? Gibt es sozusagen Schwesterfestivals?
Es gab mal das ATP, die auch diesen Anspruch hatten. Leider mussten sie sich verabschieden…
Kannst du den Prozess erklären, wie es zu einem Week-End-Lineup kommt? Inwieweit ist das ein kollektivischer Prozess?
Das Festival wurde ja 2011 von mir zusammen mit meinem leider 2018 viel zu früh verstorbenen Freund Jörg Waschat gegründet. Seit 2013 ist meine Freundin Theresa Nink mit dabei. So hatten wir über die Jahre immer eine laaaaange Liste an Wünschen. Viele davon gingen in Erfüllung. Nach dem kleinen Mini-Week-End 2018 habe ich dieses Jahr das Programm alleine zusammengetragen. Auch hier freue ich mich über soviel Lieblingskünstler_innen. Aber ich spreche auch immer mit vielen Freunden und freue mich auch immer über ihren Input.
Bis dato schönster Week-End-Moment?
Das ist auch sehr schwer es nach acht Jahren auf einen bestimmten zu reduzieren. Aber ernsthaft: ich freue mich immer am meisten wenn ich auf glückliche Gäste treffe an den Abenden – und wenn es sich am Ende finanziell gut ausgeht. Es war oft schon echt sehr riskant und das macht es dann schwer, die Leichtigkeit zu behalten.
Week-End-Festival 2019
18. Okt 2019
00:45 Tirzah
22:45 Sun Ra Arkestra
21:15 Fred Frith Trio
20:00 Eiko Ishibashi
Dublab Lounge:
20:45 Artist Talk: Marshall Allen
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19. Okt 2019
23:15 Scientist (w/ Upper Cut Band & Tito Bun)
21:30 Arthur Verocai w/ Orchestra
20:00 Lafawndah
Dublab Lounge:
22:30 Emerson Kitamura & mmm
21:00 Artist Talk: Scientist
19:30 Artist Talk: Arthur Verocai