Week-End-Festival 2019 – Festivaldirektor Jan Lankisch im Interview

“Es war oft schon echt sehr riskant und das macht es dann schwer, die Leichtigkeit zu behalten”

Jörg Waschat & Jan Lankisch

Am 18. und 19. Oktober findet das Week-End-Festival in der Stadthalle Köln-Mühlheim statt. Wir sprachen mit Festivaldirektor Jan Lankisch über das diesjährige Lineup.

Jan, was war die ursprüngliche Motivation ein Festival wie Week-End zu gründen und inwieweit hat sich diese verändert.
Wir wollten der Stadt etwas bieten, das es in dieser Form nicht gab. Ein Festival, das wir selbst haben wollten, auf das wir am liebsten selbst hingehen wollen würden.
Das Line-Up: ein Wunschzettel, ein Mixtape an Freunde. Wir wollten die Lieblingskünstler_innen zu uns holen und mit ihnen und unserem Publikum tolle Tage erbringen und schöne Erlebnisse zu bleibenden Erinnerungen werden lassen.

Würdest du sagen, dass es schwerer geworden ist, ein Festival wie Week-End heutzutage durchzuziehen? Warum ist dem so?
Ja, absolut. Es ist verdammt schwer: Künstlergagen, die man nicht zahlen kann, Werbemaßnahmen, die man nicht finanzieren und vielleicht auch ein Publikum, das auf Künstler_innen aus gewissen Nischen stehen. Man braucht schon eine gewissen Anzahl an Ticketverkäufen, um das alles am laufen zu halten.

ESG (Photo by Christian Faustus)

Welche anderen Festivals da draußen siehst du, die einen ähnlichen Habitus kultivieren? Gibt es sozusagen Schwesterfestivals?
Es gab mal das ATP, die auch diesen Anspruch hatten. Leider mussten sie sich verabschieden…

Kannst du den Prozess erklären, wie es zu einem Week-End-Lineup kommt? Inwieweit ist das ein kollektivischer Prozess?
Das Festival wurde ja 2011 von mir zusammen mit meinem leider 2018 viel zu früh verstorbenen Freund Jörg Waschat gegründet. Seit 2013 ist meine Freundin Theresa Nink mit dabei. So hatten wir über die Jahre immer eine laaaaange Liste an Wünschen. Viele davon gingen in Erfüllung. Nach dem kleinen Mini-Week-End 2018 habe ich dieses Jahr das Programm alleine zusammengetragen. Auch hier freue ich mich über soviel Lieblingskünstler_innen. Aber ich spreche auch immer mit vielen Freunden und freue mich auch immer über ihren Input.

Welche Künstler_in steht auf deiner absoluten Wunschliste, hat aber bis dato nicht geklappt?
Oh, schon einige! Aber wenn ich die jetzt verrate, dann lüfte ich vielleicht Geheimnisse der Zukunft?

Devendra Banhart

Bis dato schönster Week-End-Moment?
Das ist auch sehr schwer es nach acht Jahren auf einen bestimmten zu reduzieren. Aber ernsthaft: ich freue mich immer am meisten wenn ich auf glückliche Gäste treffe an den Abenden – und wenn es sich am Ende finanziell gut ausgeht. Es war oft schon echt sehr riskant und das macht es dann schwer, die Leichtigkeit zu behalten.

Und der lustigste?
Mit Jörg am Ende des Week-End 2015 zu denken das wir eine größere Summe Geld verloren hatten um dann in seinem Bulli unter einem Skateboard noch eine Kasse zu finden. Filmreif!

Mark E. Smith (Photo: Christian Faustus)

Week-End-Festival 2019

18. Okt 2019

00:45 Tirzah

22:45 Sun Ra Arkestra

21:15 Fred Frith Trio

20:00 Eiko Ishibashi

Dublab Lounge:
20:45 Artist Talk: Marshall Allen

—–

19. Okt 2019

23:15 Scientist (w/ Upper Cut Band & Tito Bun)

21:30 Arthur Verocai w/ Orchestra

20:00 Lafawndah

Dublab Lounge:
22:30 Emerson Kitamura & mmm

21:00 Artist Talk: Scientist
19:30 Artist Talk: Arthur Verocai

Verlagssitz
Kaput - Magazin für Insolvenz & Pop | Aquinostrasse 1 | Zweites Hinterhaus, 50670 Köln | Germany
Team
Herausgeber & Chefredaktion:
Thomas Venker & Linus Volkmann
Autoren, Fotografen, Kontakt
Advertising
Kaput - Magazin für Insolvenz & Pop
marketing@kaput-mag.com
Impressum – Legal Disclosure
Urheberrecht /
Inhaltliche Verantwortung / Rechtswirksamkeit
Kaput Supporter
Kaput – Magazin für Insolvenz & Pop dankt seinen Supporter_innen!