Das Richtige zur falschen Zeit – Feiern in Zeiten von Corona
Seit Monaten feiern wir nicht mehr in Clubs, schwitzen, trinken, treffen Leute in engen Kellern oder großen Sälen. Ab und zu den Kopf ausschalten und Musik hören mit anderen Bekannten und Unbekannten Seite an Seite. Was passiert jetzt, wenn man ausgerechnet hier den Kopf anschalten soll? Wenn Ausgehen nur noch mit Regeln möglich ist, mit Abständen und Disziplin. Dass es so manches Mal nicht leicht fällt sich mit dieser Pandemie zu arrangieren, geht wohl jedem so. Vor allem Veranstalter_innen, die in den Startlöchern stehen weiterzumachen und endlich wieder ihrer Passion nachzugehen. Diese Energie hat Andre Jegodka genutzt und möchte mit My Little Underground möglich machen, was gerade nicht möglich ist – feiern in Zeiten von Corona.
My Little Underground, das bedeutet Konzerte, DJ-Sets und tanzen bis in die Nacht. Aber auch Konzepte entwickeln, die machbar sind unter diesen neuen Bedingungen. Das erste große Projekt von Andre Jegodka in diesem Jahr war die Fahrradsubkultur. Sich draußen in der Gruppe durch die Stadt bewegen, neue Orte entdecken und dort einer Band die Möglichkeit geben endlich wieder zu spielen. Für viele Gäste waren es die ersten Konzerte seit dem Ausbruch der Pandemie und es stellte sich das ein, was sich alle wieder gewünscht haben – die Rückkehr zur Live-Musik, die Rückkehr zu einer (veränderten) Normalität.
Diese neue Normalität ist anders und trägt eine fragile DNA in sich, die sich besonders in den nächsten Monaten noch einmal den nivellierten Bedingungen anpassen muss. Neben der Rückkehr zur Live-Musik und der Erschließung neuer Orte, sind auch Überlegungen zur Neukalibrierung der Konzertkultur eine der drei Säulen von My Little Underground. Bei den Fahrrad-Konzerten im Sommer drängten sich Fragen zur Mobilität, der Sicherheit und Kapazität der Orte auf, aber auch, wie es im Herbst und Winter weitergehen soll. My Little Underground möchte diese neue Wirklichkeit mitgestalten und schöne Moment ohne den alltäglichen Corona-Wahnsinn schaffen, aber unter den vorgegebenen Bedingungen.
Am 25.9. findet nun auf dem FEZ-Gelände in der Wuhlheide die erste große Veranstaltung von My Little Underground statt. Die Opening Party verbindet die theoretische Ebene mit informativen Workshops zum Thema “Corona/Veranstaltung/Zukunft” mit Live-Musik und DJ-Sets. Die Workshops am Nachmittag werden von Experten aus dem Veranstaltungsbereich, der Wissenschaft und der Politik geleitet. In den verschiedenen Workshops sollen die Ideen entstehen, die neue Erkenntnisse für den Veranstaltungsbetrieb liefern und aus denen spätestens im Winter neue Formate hervorgehen sollen.
Da an diesem Abend die Live-Musik im Mittelpunkt steht, geht es danach mit einer bunten Mischung weiter. Mit der Berlin Band der Stunde People Club, Pauls Jets – den legitimen Erben von Ja, Panik, und Slipper, eine der spannendsten neuen Bands der letzten Monate, bietet der Abend ein diverses Line Up. Gegen Mitternacht übernehmen dann die Kreaturen der Nacht. Es legen DJs aus dem Umfeld des Berliner DJ-Kollektiv auf.
My Little Undergrond ist der süße Aufbruch ins hoffnungsvolle Ungewisse in Zeiten der Pandemie. Sind wir gespannt, wo es hingeht…
My Little Underground Opening – 25.9.2020 – Bungalowdorf der Landesmusikakademie Berlin auf dem FEZ Gelände – Eintritt 25 Euro, mit Übernachtung im Bungalow 35 Euro – Plätze begrenzt auf 50! Meldet euch per Mail an: andre@mylittleunderground.de