Pop-Kultur-Festival 2016

“Meine Lust II”

Vom 31. August bis 2. September findet in Berlin das Pop-Kultur-Festival zum zweiten Mal statt. Nachdem das Debüt im Berghain (also zwischen den Gemarkungen Friedrichshain und Kreuzberg) angesiedelt war, verschlägt es das Festival in diesem Jahr mitten rein ins Epizentrum der Subkultur: nach Neukölln – was zu einigen strukturellen Debatten führte und zuletzt zur Gründung des Off-Kultur-Festivals.

Am Programm selbst, das wieder von Christian Morin und Martin Hossbach zusammengestellt wurde, gibt es aber nichts auszusetzen. Im Gegenteil, es bringt einen mit seiner Vielfalt und Qualitätsdichte ganz schön in Entscheidungszwickmühlen.

Zur Inspiration hier mal die fünf Veranstaltungen, die sich Kaput-Autor Thomas Venker nicht entgehen lässt.

 

Roosevelt (Brandt Brauer Frick & Metronomy Dj-Set)
Wie lange haben wir auf das Debütalbum von Marius Lauber gewartet? Nicht nur gefühlt Jahre! Aber der schwindelig machende Discopop von “Roosevelt” (City Slang) war jede Sekunde wert, zumal er ihn mittlerweile live mit Band zu präsentieren vermag.
Huxleys Neue Welt, 31.08., 19–23.15 Uhr


Fatima Al Qadiri / Juliana Huxtable

Das Gespräch zwischen Al Qadiri und Huxtable trägt den Veranstaltungstitel „Der Bruch zwischen lyrischer und instrumentaler Musik“, was man lapidar als Abgleich ihrer beider künstlerischer Systeme ansehen könnte. Die Backkataloge der Künstlerinnen legen aber nahe, dass dies nur den Ausgangspunkt darstellen wird und sie sehr schnell die spannende Interzone zwischen den Polen im Diskurs aufsuchen werden.
Passage, 01.09., 18.30-19.10 Uhr


Selda Baǧcan & Boom Pam (Keøma)
Man darf gespannt sein, was Selda Bağcan auf der Bühne zu sagen haben wird. Immerhin gilt sie nicht nur als die Grand Dame der türkischen Musikszene mit ihrem im Spannungsfeld aus Folk, Psychedelic und Poprock angelegten Lebenswerk, sondern vor allem auch als extrem politische Künstlerin, die für ihre Überzeugungen und aufgrund des Widerstands gegen die damalige Militärdiktatur zwischen 1981 und 1984 dreimal ins Gefängnis gehen musste.
Huxleys Neue Welt, 01.09., 19–21.40 Uhr


Jens Balzer & Jenni Zylka
Es wird ja generell sehr viel auf Bühnen gesprochen im Rahmen des Pop-Kultur-Festivals. Im Gegensatz zu den meisten KünstlerInnen-Gesprächen, die mehr oder weniger von den Persönlichkeiten und Viten leben, wird beim Talk zwischen Jens Balzer und Jenni Zylka sicherlich nicht nur an Soundoberflächen gekratzt, sondern Tiefenforschung in Pop betrieben. Immer schön, reflektierten PopkritikerInnen beim Austausch zuzuhören (und hoffentlich beim Rauchen zusehen).
Prachtwerk, 02.09., 17.40-18.30 Uhr


Algiers (& Malcolm Middleton & Exploded View)
Mein xter Anlauf die Algiers endlich live zu sehen – diesmal muss es klappen! Ihr letztjähriges Debüt “Algiers” war eines dieser Alben, das es eigentlich gar nicht geben dürfte, da sich auf ihm Genres vereinigen, die sich primär reiben. Aber so wie Bands wie die Bad Brains und Gun Club den Widerspruch zu leben wussten, gelingt es auch den Algiers aus Postpunk, Rock und Soul und was noch ihre eigenen Signature Sound zu erschaffen.
Heimathafen, 02.09., 19.00-22.00 Uhr

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