Thank me later w/ Oehl
Mit großen Schritten geht das Jahr 2020 seinem Ende entgegen und, seien wir ehrlich, vermissen wird es rückblickend wohl Niemand. Bei all dem Gezerre um den nächsten Shutdown beziehungsweise dessen Lockerungen vergisst man allerdings leicht, dass die Vorweihnachtszeit noch etwas anderes zu bieten hat als das tägliche Getöse. Entschleunigung, Besinnlichkeit und nicht zuletzt auch eine gute Portion Kitsch.
In einer Stadt wie Wien ist dies ohnehin stets präsent, zu dieser Jahreszeit aber natürlich erst recht. Daher wäre kaum jemand besser geeignet, uns die Vorfreude auf Weihnachten in Erinnerung zu rufen, als das österreichisch-isländische Dream Team Ari und Hjörtur alias Oehl.
Aus persönlicher Sicht was das Jahr für die Beiden durchwachsen. Was im Januar mit dem zu Recht gefeierten Debüt „Über Nacht“ begann, wurde leider schnell von den ersten Corona-Verordnungen gestoppt. Glücklicherweise haben Oehl die Zwangspause sinnvoll genutzt: Erst erschien die EP „Im Spiegel“, auf der Kolleg*innen wie Mira Lu Kovacs (My Ugly Clementine, 5K HD), Culk und andere die Songs des Albums interpretieren, anschließend legten sie als Teil von Autodrom, der Supergroup aus Oehl, Yukno und Marco Kleebauer (Leyya, Shark Tank), mit „Brumm Brumm“ ein echtes Hit-Monster nach. So fleißig soll es im kommenden Jahr weitergehen; sowohl Autodrom als auch Oehl arbeiten an neuen Songs, mit denen es dann hoffentlich auch endlich wieder auf Tour geht.
Einstweilen haben wir den Arbeitseifer der Herren genutzt und freuen uns über die bislang längste eingereichte Playlist – satte 6,5 Stunden reichen locker für Kaffee und Kuchen bei Oma und anschließendem Glühwein vor dem Kamin. Die bunte Mischung führt von Nina Simone, The Beach Boys, Shostakovich und Udo Jürgens über die Pongauer Almhornbläser bis zu isländischen Künstler*innen wie Stórsveit Reykjavíkur und Ragga Gröndal.
Ari erklärt den Masterplan:
„Weihnachten tauschen wir uns immer über Kindheitstraditionen aus, die in Island ja anders ausfallen als bei uns. Da gibt es zum Beispiel ganz viele Weihnachtsmänner, die sind aber nicht wirklich sympathisch. Und ich komme dann immer mit Christkindl-Geschichten. In der Playlist haben wir versucht dieses kulturelle Erbe aus Österreich, Island und den Einflüssen der Vereinigten Staaten zusammen zu bringen, außerdem Ausflüge in die Ganze Welt, gerade an Weihnachten kann man auch gut Jazz und Folklore hören.“
Also, schaltet mal einen Gang runter, gönnt euch eine Auszeit und legt die Füße hoch. Wir wünschen euch und euren Lieben eine schöne Adventszeit.