Gesellschaftlichen Solidarität

Buenos Aires, 2004 (Photo: Thomas Venker)

Aus Gründen der gesellschaftlichen Solidarität und da ich aus dem engen persönlichen Umfeld weiß, wie heftig die Bestie Corona zuzugreifen vermag, halte ich es für eine Selbstverständlichkeit sinnstiftende Maßnahmen mitzutragen, die einer Ausbreitung und damit Gefährdung von Risikogruppen und auch aller anderer Menschen entgegenwirken.
Die Betonung liegt allerdings auf sinnstiftende.

Warum die Politik denkt, kleine und große Verkaufsflächen offen lassen zu können, aber zugleich Museen und Galerien mit deutlicher weniger Publikumsverkehr und zumeist geeigneterer (da großzügigerer) Raumarchitektur und definitiv besseren Corona-Konzepten pauschal zu machen zu können, erschließt sich mir nicht. Ebenso die pauschale Handhabe für Gastronomie, Konzertsäle und Clubs. Man hätte sich schon vorstellen können, dass die Behörden über die Monate seit Lockdown I sich so vorbereiten, dass die ausführenden Beamten nun differenzierter agieren könnten. Das wär nicht nur fairer und nachvollziehbarer, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoller auf kurze und lange Sicht.

Anyway, viel zu viele Konjunktive… jetzt ist der Karren eh schon im Graben.

Insofern doch bitte der Wunsch, dass die Politik wenigstens endlich die Soloselbständigen-Agenda ernst nimmt. Sonst dürfen sich die zuständigen Beamte auf den Arbeitsämtern in 2021 auf soviel kulturellen Austausch wie noch nie freuen. Mal sehen, was sie mit all den Kulturschaffenden so an Zukunfsmodellen entwickeln. Vielleicht verankern wir ja über diesen Dialog die Kultur endlich wieder in Deutschland. So recht dran glauben will ich aber nicht mehr.