Anthologie mit Beiträgen von 24 Autor:innen

“Mischpoke. Familienangelegenheiten” / Vorabdruck

Am Anfang stand ein Garagenfund. Eine Kiste mit Dias aus längst vergangenen Jahrzehnten. Anderthalb Jahre später ist aus den fast vergessenen Bildern eine Anthologie mit Beiträgen von 24 Autor:innen geworden: “Mischpoke. Familienangelegenheiten”, herausgegeben von Alexandra Wehrmann, die den Blog theycallitkleinparis Paris betreibt, für Kaput Axel Ganz interviewt hat und aus deren Buch “Oberbilk. Hinterm Bahnhof“ wir in der Vergangenheit bereits Beiträge auf Kaput vorgestellt haben.

 

Das Buch erscheint am 11. April im Connaisseur Verlag. Wir freuen uns jetzt schon zwei Beiträge und ein Interview mit Alexandra Wehrmann publizieren zu dürfen.

 

“Mischpoke. Familienangelegenheiten” – Copyright: Markus Lezaun

 

“Mount Everest”, von  Felix Krakau

„Der Mount Everest“ rief er, als wir bei Tische waren, „der Mount Everest“ rief er, als wir vor dem Fernseher saßen, „der Mount Everest“ rief er immerzu, das wäre ein Berg, den man doch erklimmen müsse, einmal wenigstens im Leben und dann könne man ja wieder runter. So rief es Onkel Danni – mit der Alpinistik sonst weiter nichts am Hut – aber der Mount Everest, der hatte es ihm angetan. Der hatte einen Klang, wie ihn sonst nur wenige Dinge haben auf der Welt: Moby Dick zum Beispiel, der Heilige Gral oder auch das Goldene Vlies, all jene Sehnsuchtsziele also, denen sich seit Jahrhunderten schon die Menschen – vor allem aber doch Männer – verschrieben hatten, so auch Onkel Danni. Seit ich ihn kannte, also seit immer schon, ließ er nicht locker mit diesem Berg, da Onkel Danni nun mal ein Sturkopf war, renitent von Kopf bis Fuß, ein geborener Querulant. Ärger hatte er deshalb schon zu allen Zeiten und an allen Orten gehabt, nicht zuletzt natürlich in der Liebe – fünfmal hatte er Ja gesagt und fünfmal auch wieder Nein.

Aber Visionen hatte er, der Onkel Danni, und das war in diesem Landstrich durchaus eine Seltenheit. Er träumte von diesem und jenem, von nun wirklich allerlei, aber die Vision mit dem Berg, dem Mount Everest, die war bei Weitem seine größte und auch, durchaus, schwachsinnigste. Worin sein Drang zum Abenteuer begründet lag, darüber konnte nur gemutmaßt werden und wild spekuliert, schließlich war diese Familie, die auch meine Familie war, nicht bekannt für Eskapaden und Kapriolen. Im Gegenteil: Unser Stammbaum war seit Generationen eine Ansammlung von Duckmäusern und Leisetretern gewesen, so gern ich sie auch, mitunter, hatte. „Sonderling“ hieß es also oft bei den Feiern und den Anlässen, beim Umtrunk und in der Kirche. Ein „Sonderling“ sei er, der Onkel Danni, an sich ganz nett, aber garantiert meschugge. Nur zu mir hatte er, der Onkel Danni, einen guten Draht. Und ich zu ihm. Und so zwinkerten wir uns zu, hier und da, oder nickten uns zu, in der stillen Übereinkunft, dass WIR doch aus gänzlich anderem Holze wären als DIE. So waren wir im Geheimen Verbündete – verabredet zu einer Mission, deren Ziel wir selbst nicht kannten. Als Hauptsache galt: nieder mit der Tristesse! Nieder mit der Provinz! Darauf zwei Schnaps und drei Olé, wie es hier so Usus war, in diesen Breitengraden, wo die einzige Gefahr es war, vor lauter Langeweile den Tod zu finden.

Es war also ein Tag wie jeder andere Tag, ein Tag, der nichts außer bloß gewöhnlich war, an dem ich Onkel Danni, warum auch immer, eine Reise vorschlug und ich sagte Reise, als ginge es über weite Meere oder durch die Tropen – und nicht bloß ein paar Kilometer weit der Nase nach. Onkel Danni, der nicht recht verstand, dem aber alles Unbekannte Ansporn war, rief „Los geht’s“, ohne auch nur kurz zu zögern, und so besiegelten wir, mit einem Handschlag und drei Olé, unseren Deal. Jede Reise allerdings, darin stimmten wir beide überein, braucht auch einen Tross, eine Entourage, die Wasser trägt und in die Gegend schaut, und so versammelten sich mit uns: ein Kollege, von dem Onkel Danni häufig sprach, wobei mir en détail schleierhaft war, was sie beruflich verband, dazu seine Zieh-Tochter, die Unvermeidliche, welche die Sache mit den Manieren noch zu lernen hatte, und zuletzt die Grande Dame de la Famille, deren Namen nichts zur Sache tut, die zwar reich geboren war, ihr Geld aber auch schnell wieder verloren hatte. Insgesamt also ein wahlloser Trupp, der sich sicher nie wieder so versammeln würde. Was diese Leute antrieb, sich mit uns auf den Weg zu machen, erschloss sich mir nicht bis ins Letzte, sicherlich aber trug das Gefühl von Aufbruch und Tatendrang, das Onkel Danni und ich zweifellos verbreiteten, einen entscheidenden Teil dazu bei.

Als Ziel unserer Expedition hatte ich den Toten Mann auserkoren, der der höchste Gipfel im Umkreis war und dessen Namen eigentlich alles über diese Gegend sagte. Schnee lag meterdick, was für April ungewöhnlich war, aber das Ambiente von Abenteuer nur verstärkte. Während des Aufstiegs sangen wir weder Lieder noch führten wir Gespräche. Stoisch und schweigend gingen wir Meter für Meter voran, bis wir nach zwei Stunden oder dreien auf dem Gipfel waren, wo es windig war und kalt. So recht wollte uns allerdings nicht einleuchten, was hier oben jetzt zu tun war. Über uns der weite Himmel, unter uns das sinnlose Dorf, aus dem wir kamen. Wir hatten es gewagt und die da unten nicht. Das immerhin ist doch was, das ist doch nicht nichts. Ich machte ein Foto, aber niemand schaute in die Kamera. „Onkel Danni“, sagte ich, „das war doch zumindest ein Anfang“. Der Mount Everest war es zwar nicht, aber der wird auch in ein paar Jahren noch an Ort und Stelle stehen. Und schließlich ist auch Abenteuer etwas, wie so viele Dinge im Leben, das man üben muss und nicht einfach von Geburt an kann. Onkel Danni aber sagte nichts und starrte in die Ferne, dorthin, wo die Winde peitschten.

Felix Krakau, geboren 1990, arbeitet als freier Theaterregisseur und Autor, unter anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus, Staatstheater Darmstadt, Schauspielhaus Wien und an der Neuköllner Oper Berlin. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Preis des Körber Studio für junge Regie, den Aufenthaltsstipendien des Hessischen Literaturrats und der Roger-Willemsen-Stiftung.

 

 

 


Alexandra, die Fotos zu den Geschichten stammen aus einem Nachlass. Wie haben sie zu den Autor:innen gefunden?

Die Dias stammen aus der Familie meines Freundes Markus. Nach dem Tod seiner Mutter im November 2021 standen sie plötzlich
in seiner Küche. Markus hatte sie aus der Garage geholt, um sie durchzuschauen. Er wollte einige davon im Rahmen der Beerdigungszeremonie zeigen. Ich war auf Anhieb fasziniert von den Dias. Viele Stunden verbrachte ich damit, sie auf einem kleinen Leuchtkasten zu sichten und die in meinen Augen interessantesten auszusortieren. Ich mochte die Motive. Wohnwagen vor Gewitter-Himmel. Mann auf Kamel. Kind mit Fahrrad und Kopfverband. Büfetts gab es auch reichlich, sogar Frühstücksbilder. Am allerbesten gefiel mir, dass die Dias so ramponiert waren, verschmutzt, zerkratzt. Und dann waren da noch die Farbkränze. Die Dias lagerten lange Jahre fast vergessen in der Garage. Und die war während des Jahrhunderthochwassers im Sommer 2021 überflutet worden. Das Wasser hatte Substanzen mitgebracht, Chemikalien vermutlich, die Farbkränze auf die Bilder gezeichnet hatten. Die verliefen nunmehr quer durch Gesichter, machten Details unkenntlich, manche wirkten aber auch wie Rahmen. Diese Verfremdung war es, die die Bilder unverwechselbar machte.

Mir war schnell klar, dass ich mit den Bildern etwas machen möchte. Kurz darauf stand die Idee, ihnen Texte von unterschiedlichen Schreibenden zur Seite zu stellen. Ich habe dann rund 50 Anfragen versendet – an Schriftsteller:innen, Journalist:innen, Dichter:innen, aber auch an Maler:innen, Theaterleute oder Musiker:innen. Aus den von mir ausgewählten 100 Motiven durfte sich jede:r der Angefragten ein Bild aussuchen – und sich davon zu einem Text inspirieren lassen. Die Texte sollten, so der ursprüngliche Plan, nicht allzu lang sein. Ich wollte gerne, dass Bilder und Texte möglichst gleichberechtigt nebeneinander stehen. Letztendlich haben dann aber doch die Texte ein Übergewicht bekommen. So ist das manchmal, die Dinge entwickeln sich. Inhaltlich war die einzige Vorgabe, dass es im weitesten Sinne um das Thema Familie gehen soll.

Viele der Angefragten teilten meine Begeisterung für die Bilder und schickten mir in der Folge ihre Beiträge. Je mehr Texte bei mir eintrudelten, desto mehr wurde mir klar: Das ist Material für ein Buch – und das ist es ja letzten Endes jetzt auch geworden. „Mischpoke. Familienangelegenheiten“ enthält 24 Beiträge. Bis heute bin ich großer Fan der Dias. Außerdem gefällt mir die Idee, dass aus einem ursprünglich natürlich sehr traurigen Ereignis, dem Tod von Markus’ Mutter, letztendlich etwas Schönes entstanden ist, an dem im besten Fall nicht nur ich Freude habe, sondern auch andere Menschen.

Haben die Autor:innen mehr Informationen zur Hand bekommen als die Bilder?

Nein, sie wussten nur, dass die Bilder von Markus’ Familie stammen und nach dem Tod seiner Mutter aufgetaucht sind. Das stand so in meiner allerersten Mail, als das Projekt gerade losging. Zu den abgebildeten Personen, den Situationen und Leben haben die Schreibenden keine Informationen bekommen. Die Bilder sollten ja einen Anstoß geben, die Schreibenden inspirieren. Ich könnte mir vorstellen, dass das weniger gut funktioniert hätte, wenn sie mehr über die Abgebildeten gewusst hätten. Selbst ich als Initiatorin des Ganzen kenne nur eine einzige abgebildete Person – und das ist Markus. Er war auf den Bildern ein Kind, auf den jüngsten Dias war er vielleicht elf, zwölf Jahre alt. Heute ist er Mitte 50.

Nach welchen Kriterien hast du die Abfolge der Beiträge im Buch dramaturgisch angelegt?

Bei der Reihenfolge war es mir wichtig, dass die jeweiligen Hintergründe der Schreiber:innen, die Tonalitäten und Textformen, die aufeinander folgten, möglichst unterschiedlich waren. Da habe ich ziemlich lange drüber gebrütet. Das Buch enthält ja viele literarische Texte, Erzählungen, aber auch Gedichte. Andere sind eher journalistischer Natur, man würde vermuten, dass die Geschichten vom Leben geborgt sind, erfährt aber nicht, ob dem wirklich so ist. Ein Text ist sogar in Form von E-Mails formuliert, die zwischen diversen Familienmitgliedern hin- und hergehen. Das hat die Autorin ziemlich raffiniert gemacht. Der überwiegende Teil der Texte kommt eher leise und melancholisch daher. Der Tod ist häufiger Thema, auch als selbstgewählter. Außerdem geht es um Freundschaft, plötzliche Abschiede oder ums Erwachsenwerden.

Wieso hast du dir gerade das Bild zu „Vogelkunde“ ausgesucht?

Die Aufnahme, die eine leicht unglücklich anmutende Frau zeigt, die einen lächelnden Mann anschaut, der ihren Blick nicht erwidert, ist eins der eher unauffälligen Bilder in dem Buch, auch weil das Dia keine der eingangs beschriebenen Verfremdungen aufweist. Entscheidend bei der Auswahl war für mich, dass die Frau auf dem Foto raucht und nicht wirklich happy wirkt. Das hat mich an meine Mutter erinnert, die in meinem Text „Vogelkunde“ allerdings nur eine Nebenrolle spielt. Hauptfigur ist mein Vater. Wenn meine Eltern Streit hatten, was nicht gerade selten vorkam, stand meine Mutter immer rauchend in unserer Küche. Das ist ein Bild, das sich bei mir geradezu eingebrannt hat. Die Zigarette, das Rauchen war für mich das Bild zu der Disharmonie, die in unserer Wohnung häufig in der Luft lag.

“Mischpoke. Familienangelegenheiten” – Copyright: Markus Lezaun

 

Vogelkunde, von Alexandra Wehrmann

Als mein Vater den Brief geschrieben hatte, damals, vor vielen Jahren, hatte er sich das alles mit Sicherheit ganz anders vorgestellt. Er war jung, er fuhr einen roten Karmann Ghia, und er suchte eine Frau für den Beifahrersitz. Warum es dann ausgerechnet meine Mutter geworden war, ist eine gute Frage. Sie hatte die Anzeige aufgegeben. Sie hatte kein Auto. Und vielleicht war das schon das einzige Detail, das passte. Das erste Treffen fand beim „Hühner Hugo“ statt. Sie heirateten. Ich wurde geboren. Zwei Jahre später kam mein Bruder. Mein Vater hatte den Karmann Ghia mittlerweile gegen einen himmelblauen Opel Ascona eingetauscht. Wir waren in eine Siedlung am Stadtrand gezogen, in der es außer Zigarettenautomaten für die Erwachsenen und Kaugummiautomaten für die Kinder keinerlei Infrastruktur gab. Die Siedlung grenzte an einen Truppenübungsplatz. Überall auf dem Gelände gab es Erdlöcher, in denen des nachts die Soldaten der nahen Kaserne hockten. Beim Spielen auf dem Gelände fanden wir Kinder manchmal leere Patronenhülsen. In einer mit reichlich Stacheldraht abgeschirmten Schonung stand sogar ein Panzer.

Mein Vater arbeitete bei der Bundeswehrverwaltung. Er hatte dort seine Ausbildung absolviert und ist bis zur Rente geblieben. Als Kind begleitete ich ihn manchmal ins Büro. Mehr als die Schranke am Eingang des Areals faszinierte mich nur der Locher auf dem Schreibtisch meines Vaters. Ich produzierte Konfetti, Konfetti und noch mehr Konfetti. Mein Vater telefonierte und bearbeitete Akten. Er hatte keine Schreibmaschine. Er schrieb mit der Hand. Erst viel später habe ich erfahren, dass er sich um die Besoldung von Soldaten in Auslandseinsätzen kümmerte. Mein Vater erzählte wenig von seiner Arbeit. Wenig von seinem Leben. Überhaupt wenig von sich. Nach Feierabend saß er gerne auf unserem Balkon, von dem aus man in ein angrenzendes Waldstück schauen konnte. Neben ihm auf dem Balkontisch die folgenden Utensilien: ein Notizblock, ein Stift, ein Fernglas, ein Vogelbestimmungsbuch. Mit dem Feldstecher observierte mein Vater den Waldrand. Hatte er dann einen Kleiber, einen Pirol oder eine Heckenbraunelle erspäht, wurde die Beobachtung auf seinem Notizblock festgehalten. Mit Datum und Uhrzeit. Was er mit den Aufzeichnungen vorhatte, hat er uns nie verraten.

Als meine Eltern zusammenzogen, hatte mein Vater kaum Hausrat mitgebracht. Außer den Vögeln. Ein Eichelhäher, ein Wiedehopf und eine Rohrdommel. Allesamt mausetot und ausgestopft hingen sie an der Wand unserer Diele. Die Diele war ein schmaler, dämmriger Schlauch mit brauner Streublümchen-Tapete, nur spärlich beleuchtet von den selbst getöpferten Deckenlampen meiner Mutter. Wenn meine Freundinnen zu Besuch kamen, schämte ich mich immer ein bisschen.

Zwischen meinen Eltern lief es nicht gut. Schon aus frühester Kindheit erinnere ich lautstarke Streits, die immer damit endeten, dass meine Mutter rauchend und manchmal auch weinend in der Küche stand. Vermutlich waren die Erwartungen, die beide an das Leben hatten, einfach zu unterschiedlich. Meine Mutter war auf der Suche nach Selbstverwirklichung. Sie flocht Makramee-Eulen und entdeckte früh die Vollwertküche für sich. Und für uns. Sehr zum Leidwesen meines Vaters, der eine stille Sehnsucht nach Fleisch, Kartoffeln und Bratensoße hegte. Davon abgesehen stellte er nicht viele Ansprüche an das Leben. Ein guter Tag war für ihn ein Tag, an dem er abends notieren konnte, dass er einen Seidenschwanz erspäht hatte.

Die Nachbarn in unserer Siedlung hatten längst erkannt, dass wir anders waren als sie. Mein Bruder trug in seiner extremsten Phase die Haare bis zum Hintern, schwänzte die Schule und lud schon mal Wohnungslose zu uns nach Hause ein, um mit ihnen zu kiffen oder spontane Bongo-Sessions abzuhalten. Seine Freunde pinkelten die Autos unserer Nachbarn an, und einmal kam sogar die Polizei mit einem Durchsuchungsbescheid. Meine Mutter war zu dem Zeitpunkt bereits ausgezogen. Eines Tages kam ein Anruf von der Schule. Mein Bruder sei zusammengebrochen. Drogen. Man möge ihn bitte abholen. Mein Vater verließ seinen Schreibtisch mit den Akten und dem Locher, passierte die Schranke und sammelte meinen Bruder ein. Wir fuhren an den Niederrhein. Über schnurgerade Alleestraßen, an deren Rändern sich links und rechts bis zum Horizont flaches Grün erstreckte. Dort gab es eine Klinik, die neben psychisch Kranken auch Abhängige aufnahm. Und so standen wir irgendwann zu dritt am Empfang. „Wollen sie Ihre beiden Töchter anmelden?“ lautete die Frage an meinen Vater. Er sammelte sich einen Moment, drückte sein Kreuz durch und sagte: „Nein, meinen Sohn.“

Seit dieser Episode sind fast dreißig Jahre vergangen. Vieles hat sich verändert. Und manches hat Bestand. Mein Vater beobachtet immer noch Vögel. Er hat eine neue Frau gefunden, die besser zu ihm passt. Meine Mutter sieht er regelmäßig, alle paar Wochen, wenn sie zusammen zum Friedhof fahren.

Alexandra Wehrmann ist Journalistin und arbeitet als solche seit vielen Jahren für verschiedene Medien. Seit 2015 betreibt sie das Düsseldorf-Blog theycallitkleinparis. Neben ihrer journalistischen Arbeit organisiert sie Stadtrundgänge und Veranstaltungen. 2021 erschien ihr Buch „Oberbilk. Hinterm Bahnhof“, das sie gemeinsam mit dem Fotografen und Designer Markus Luigs herausgegeben hat. Im Herbst 2022 hat sie den Connaisseur Verlag gegründet. 2023 erscheint ebenda die von ihr herausgegebene Anthologie „Mischpoke. Familienangelegenheiten“, aus der dieser Beitrag stammt.

Mischpoke. Familienangelegenheiten, mit Beiträgen von Jonny Bauer, Laura Jil Beyer, Sebastian Brück, Tobi Dahmen,  Sebastian Dalkowski, Marlin de Haan, Julia Doppelfeld, Sven-André Dreyer, Anne Florack, half past selber schuld, Philipp Holstein, Claudia Holthausen, Maren Jungclaus, Sina Klein, Alexander Konrad, Felix Krakau, Wibke Ladwig, Bettina Schipping, Katja Vaders, Andreas van der Wingen, Vera Vorneweg, Alexandra Wehrmann, Luise Weigert und Barbara Weitzel

Connaisseur Verlag, ISBN: 978-3-00-074555-3, 25 Euro

Bestellungen an schalom@mischpoke-online.com

Release-Lesung – 28.4., 19 Uhr, Kölner Straße 240, Düsseldorf, Eintritt frei
Mit Sven-André Dreyer, Vera Vorneweg, Philipp Holstein, Katja Vaders, Anne Florack, Felix Krakau und Alexandra Wehrmann

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