Kaput Mix 002 by Kira Bunse

“Dumb Angel” by Kira Bunse

Wir freuen uns sehr, dass wir die Paris lebende Kölner Fotografin Kira Bunse für den zweiten Kaput Mix gewinnen könnten. Wie es zum Titel  “Dumb Angel” kam und einiges weitere wissenswerte zum Mix hat sie uns netterweise auch noch mit auf den Weg gegeben. 

Kira, wie bist du denn an den Mix herangegangen?
Der Mix ist eine (nicht immer ganz genaue) chronologische Reise durch die Musikgeschichte von Los Angeles. Er beginnt Ende der 60er Jahre und endet Anfang der 80er Jahre. Los geht es mit der offenen Atmosphäre im Laurel Canyon, die durch die Tate-Morde der Manson Family gebrochen wurde aber auch durch den Erfolg und die Drogen. Dann geht alles seinen Weg bis hin zu dem west coast sound oder « yacht rock » der 70er / 80er Jahre. Eine wichtige Rolle für mich spielen die Beach Boys. Im Mix findet sich ein first take von “Surf’s up” und auch Songs von Dennis Wilson’ s Soloalben: Pacific Ocean Blue und Bambu (unvollendet) . Der Mix hört mit einem Lied der Beach Boys von einem Album von 1973 (Holland) auf: Ich wollte noch die „Cocaine Sessions“ hinzufügen aber das wäre dann leider zu lange für Abelton Live geworden. “Dumb Angel” war der erste Arbeitstitel vom „Smile“-Album und “Dumb Angel” war ein Ausdruck von Brian Wilson für den Character seines Bruders Dennis Wilson. Jetzt ist es auch der Titel vom Mix.

Warum gerade Los Angeles? Was verbindet dich mit der Stadt so sehr?
Ich habe mich immer mit der Musik aus Los Angeles auseinandergesetzt. Mit dem West Coast Jazz, mit dem Rap von dort und natürlich auch mit der Musik, die in dem Mix wiederzufinden ist. Ich habe Ende der 90er Jahre einige Zeit dort verbracht. Mein damaliger Freund wohnt am Meer und auch nicht weit von den Canyons entfernt. Wir haben viel Musik gehört, die zu dieser Umgebung passt. Wenn ich heute dorthin zurückkehre, dann mache ich das immer noch so.

Du erwähnst gerade die Kürzungen, die du leider vornehmen musstest. Das heißt aber im Umkehrschluss auch, dass dir das Format von 3 plus x Stunden keine Probleme bereitet hat, oder?
Nein, dass hat es nicht, weil dort so viel gute Musik in der Zeitspanne entstanden ist, dass ich es noch hätte erweitern können.

Was ich am Mix auffällig finde, und was ich sehr mag, ist der ausgeprägte Rhythmus, der ihm innewohnt. Es ist ja hauptsächlich Song-Mixing, und doch entsteht auf eigentümliche Weise ein Flow, wie man ihn eher vom konzeptuellen Verweben elektronischer Musik kennt. Weißt du, was ich meine?
Ja. Ich habe auch eine enge Beziehung zu elektronischer Musik und der Flow kommt eventuell daher. Ich mag den Aufbau.

Du arbeitest von Paris aus ja hauptberuflich als Fotografin. Welche Rolle spielt denn Musik für dich im Alltag?
Eine ganz Große. Ich kann zum Beispiel ohne Musik im Studio oder Zuhause am Computer gar nicht arbeiten. Ich brauche immer einen Soundtrack dazu.

Und legst du während der Studio-Shootings Musik auf?
Immer. Ohne Musik kann ich wie gesagt gar nicht arbeiten. Zum Glück habe ich als Fotografin das Privileg, alles zu spielen, was mir gefällt, weil es ja zu einem positiven Resultat führen soll. Ich spiele dann viel Techno, aber auch viel von nts radio, “Beauty Blender” oder “Born n Bread” sind Shows, die ich dann gerne höre.

Was ist die letzte Platte, die du dir gekauft hast (analog oder digital)?
Ich war in Tel Aviv und auf der Suche nach Platten aus dem Nahen Osten. In einem Restaurant hat mich jemand darauf aufmerksam gemacht, dass unter dem Restaurant ein Tonstudio ist und der Typ, der das leitet grade seine Platten verkauft. Da war ich dann drei Stunden mit dem Typen und der hat mit einem Rabbi Joints geraucht und mir dabei die Platten erklärt. Das war ein tolles Erlebnis.

 

Verlagssitz
Kaput - Magazin für Insolvenz & Pop | Aquinostrasse 1 | Zweites Hinterhaus, 50670 Köln | Germany
Team
Herausgeber & Chefredaktion:
Thomas Venker & Linus Volkmann
Autoren, Fotografen, Kontakt
Advertising
Kaput - Magazin für Insolvenz & Pop
marketing@kaput-mag.com
Impressum – Legal Disclosure
Urheberrecht /
Inhaltliche Verantwortung / Rechtswirksamkeit
Kaput Supporter
Kaput – Magazin für Insolvenz & Pop dankt seinen Supporter_innen!