Telekom Electronic Beats Podcast –  Katja Ruge & Chilly Gonzales

Katja Ruge / Chilly Gonzales: “Das Motiv ist der Mensch” / “Music does bring people together”

Wer schon immer mal wissen wollte, wie unsere Kaput-Haus-und-Hof-Fotografin Katja Ruge zu ihren magischen Bildern kommt, hat nun die Möglichkeit alles direkt von her masters voice zu erfahren. Katja wurde von Telekom Electronic Beats für die beliebte Podcast-Serie eingeladen – und ist nach dem Phantom Kino Ballett (dem audiovisuellen Performanceprojekt von Lena Willikens und Sarah Szczesny, die sich für das Kaput Logo, Collagen auf unserer Seite und die Cabinet-of-Kaput-Reihe verantwortlich zeichnet) bereits die zweite Kaput-Künstlerin in der Serie.

Von Katja Ruge lernen heißt, den Spagat aus DIY und Professionalität zu aufzusaugen, aus Spaß und Seriosität, aus Laissez Fair und Pedanterie. In ihren Fotos, die so ziemlich jedes große deutsche Musikmagazin (von Spex über Intro bis zur Groove) in den vergangenen zwei Jahrzehnten mitgeprägt haben, finden Einflüsse von Fotografen wie Herb Ritts, Wayne Maser, Bert Stern, Robert Lebeck und F.C. Gundlach und die Suche nach der eigenen künstlerischen Identität auf- und zueinander. Letztere startete übrigens auf den Straßen von Manchester und vibriert aktuell in diesem ganz speziellen Haus am Hamburger Hafen, dem Golden Pudel Club.

Wer noch nicht mit dem Werk von Katja Ruge vertraut ist, dem sei das Fotobuch “Fotoreportage23: In Search of Ian Curtis”, die Partyreihe „Can Love Be Synth“ und das Ausstellungsprojekt„Ladyflash“ ans Herz gelegt.

Aber was schreiben wir uns hier denn schon wieder in den Vordergrund, hören wir doch lieber Katja selbst anderthalb Stunden dabei zu, wie sie uns Tipps und Tricks wie diese hier verrät:

♥ “Bei mir verbindet sich Musik mit Bildern. Ich tue mich wahnsinnig schwer, Künstler zu porträtieren und zu fotografieren, die ich irgendwie nichtssagenden finde, oder wo die Musik mir leer erscheint. Es geht nicht um Pop oder … es geht nicht um Genres, sondern es geht tatsächlich eher darum: die Person muss irgendeine Aussage haben, die muss irgendwas wollen von der Welt oder den Leuten, die ihr zuhören.”

♥ “Ich hab alle Register gezogen. Teilweise war es wirklich unfassbar, welche Wege das gegangen ist. Ein schönes Beispiel ist Robyn. Da habe ich ständig an das Management geschrieben und es ist nichts zurück gekommen – ich wurde ignoriert. Dann habe ich durch einen Freund von mir, der sie damals für Arte interviewt hat (“Katja, ich mach ein Interview mit ihr, kommt mit!”) … ich bin dann in einer Pause dahin gedüst und hab sie direkt (in Anwesenheit des Managers) gefragt. Und sie: “Oh my god, this sounds amazing! Ja, will ich mitmachen. When should we do it? Shall we do it now?” Ich hatte meine Kamera dabei und habe schnell eine Viertelstunde Fotos mit ihr gemacht. Im Nacken spürte ich den Manager, wie er total genervt ist.”

♥ “Das Motiv ist der Mensch. Klar sind Orte auch für mich wichtig, an denen ich mich bewegen kann und frei fotografieren kann. Die spielen auch eine Rolle, die inspirieren, sorgen für eine bestimmte Stimmung im Bild. Aber in erster Linie ist der Mensch da und wichtig und auf den konzentriere ich mich auch.”

 

Parallel zur Folge mit Katja Ruge erscheint auch eine Podcast-Episode mit unserem Kölner Nachbarn Gonzales. Wer die Gonzales-Doku “Shut Up And Play The Piano” von Philipp Jedicke gesehen hat, oder wer das Vergnügen hatte, den Frankokanadier mal live zu erleben, sollte bereits eine grobe Idee vom Potential einer offenen Sprechstunde mit ihm haben.

Bei Chilly lösen sich nicht nur Jazz, Pop, Kammermusik und Rap in einem musikalisch-performativen Strudel auf, wie man es sonst nur von Helge Schneider kennt, die Art und Weise, mit der er seine Shows im Spannungsfeld aus klassischen Konzert, Stand-Up-Comedy und Crooner-Entertainment anlegt, ruft zudem Erinnerungen an Rat-Pack-Zeiten in Las Vegas und Performer wie Sammy Davis Jr., Dean Martin und Frank Sinatra  wach – insofern nur konsequent, dass er sich gerne Maestro nennen lässt.

Wie bei Katja haben wir  bei Chilly drei (für uns) besonders nachhaltige Aussagen aus dem Podcast als Teaser rausgehört, aber auch hier gilt: Am bestimmt direkt dem Maestro zuhören:

♥ “I definitely struggled socially I would say. And the piano gave me confidence. Once I started to become good at it and I could play the piano at parties for my school. And then the cool kids, they sort of knew that I was a good piano player, so they might say: ´Hey, I wanna sing ´I don’t like Mondays´by The Boomtown Rats, can you play it for me.` I would start to make the cool kids look good, because I could play. So to be a musician meant, I didn’t really have to choose between cool kids, stoners, nerds, I could kind of be okay with everybody, because music does bring people together.”

♥ “In a relationship with someone it can´t always just be happy and good. When you feel close to people its also because a) they are honest and b) they are not always trying to present their best face to you. And so I am happy to show or exagetrate or put a mies on scene around some of my bad qualities. (…) Of course there are some parts that are so personal I keep for myself, I am very careful about what I share. Because an artist who shares everything is pathetic and is probably have personal tragedy from sharing everything. But the artist who isn’t sharing anything at all is loosing out on a chance to have a real relationship with their audience.”

♥ “In 2012 I moved to Cologne and my life changed a lot. And I even started for example doing some therapy typed things. And all of the sudden I sort of realized that when I would write raps it probably was a way of get some things out that didn’t really have a way out otherwise. And the minute I started having more appropriate places to listen to myself I started having less and less of these moments, ´oh, I should put this in a song´, and all of the sudden it felt like instrumental music is a more effective way of getting my emotions out.”

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