Unsere Stimme haben alle sicher
Das vergangene Jahr war, um es mal dezent auszudrücken, suboptimal für uns Freund:innen der Musikkultur. Die Pandemie hat so gut wie jegliche Tour- und Konzertambitionen unterbunden, Künstler:innen und Protagonist:innen der Musikbranche wurden oft (wie so viele andere Soloselbstständige auch) mit ihren ökonomischen und emotionalen Ängsten allein gelassen.
Nicht dass wir alles überstanden hätten, aber zumindest ein bisschen Hoffnung ist aktuell doch wieder zu spüren. Es werden nicht nur wieder Pläne gemacht, sie werden zudem auch noch umgesetzt.
Musikpreise sind ja so ein Sache, allzuoft versprühen sie den Eindruck, nur kreiert worden zu sein, um einen Marketinganlass für Künstler:innen und Alben zu generieren. Nicht dass dies per se falsch sein muss, aber so richtig cool und spannend fühlt sich das dann eben nicht an.
Mit den VIA–VUT Indie Awards verhält sich das anders, nicht zuletzt, da sie von den Mitglieder:innen des Verbands unabhängiger Musikunternehmer*innen nominiert und gekürt werden – und deren Herz schlägt nicht nur da, wo es schlagen soll (Spoiler: links), sondern dessen Takt wird eben nicht primär von Verkaufszahlen und Reichweite angeschupst, sondern vor allem von einer so großen Begeisterung für Musik, dass sie sich auch nicht von Realitäten auf ihren Weg abhalten lassen. Vielleicht denken wir das aber auch nur, da wir selbst schon von dieser coolen Meute als Bestes Experiment ausgezeichnet worden sind, soviel Verklärung muss drin sein, 2021, und überhaupt.
Lange Rede, schneller Überleitung. Denn eigentlich wollen wir hier die Nominierten für den VIA–VUT Indie Awards 2021 bekannt gegeben – und da will ja niemand einen ewigen Vorlauf lesen müssen, so wie auch keiner eine endlose Anmoderation bei der Preisverleihung hören will…
In der Kategorie Beste:r Newcomer:in wurden als potentielle Nachfolger:innen der Düsseldorf Düsterboys nominiert:
– Albertine Sarges
– Lui Hill
– Shelter Boy
– Sofia Portanet
– Sorry3000
In der Kategorie Bester Act wurden als potentielle Nachfolger:innen von Ebow nominiert:
– Danger Dan
– Masha Qrella
– The Notwist
In der Kategorie Bestes Label wurden als potentielle Nachfolger:innen von Mansions and Millions nominiert:
– Audiolith
– City Slang
– PIAS
In der Kategorie Bestes Album wurden als potentielle Nachfolger:innen von Aldous Hardings nominiert:
– Arlo Parks mit “Collapsed In Sunbeams“
– Noga Erez mit “KIDS”
– The Notwist mit “Vertigo Days”.
In der Kategorie Bestes Experiment wurden nominiert:
– ÄTNA für ihr virtuelles Avatar-Livekonzert
– Dadabots und Portrait XO für ihr KI-Projekt “I’ll Marry You, Punk Come”
– Martin Kohlstedt für sein Baumpflanz-für-Konzertticket-Projekt
Für den “Best New Music Business”-Preis nominiert sind:
– Die „Antilopen Geldwäsche“ der Hiphop-Band Antilopen Gang
– Das Berliner Mastering-Studio Queer Ear Mastering von Tara Transitory und Nguyễn Baly
– Das Green Touring Network
Der VIA–VUT Indie Awards 2021 findet am 23. September im Hamburger Schmidt Theater im Rahmen des Reeperbahn Festivals statt. Linus Volkmann und Thomas Venker freuen sich schon jetzt sehr einen Preis im Namen von Kaput – Magazin für Insolvenz & Pop übergeben zu dürfen und im Anschluss mit allen Beteiligten in der Mutter zu gastieren. Dieses Happening der Extraklasse – also die Award Zeremonie (nicht die After-Show-Party) – wird auch im Internet als Livestream zu sehen sein.